Kein Strom, kein fließendes Wasser, kein Handy – dafür Lagerfeuer und Waldabenteuer: Das Asperger Zeltlager für Jungs ist seit sieben Jahrzehnten Kult. Warum die Freizeit außerhalb der Komfortzone nach wie vor begeistert.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Asperg - Als die rund 50 Jungen am Montag vergangener Woche in Muthof bei Forchtenberg (Hohenlohekreis) aus dem Bus stiegen, wollten sie ihre Masken erst nicht absetzen. „Das ist so in ihnen drin, dass wir ihnen mehrfach sagen mussten: Ihr seid hier sicher. Alle sind getestet. Ihr könnt sie abziehen“, erzählt Leila Haidar, die zum Empfangskomitee für die Gruppe gehörte. Als der coronadominierte Bann brach, waren die Jungen wie ausgewechselt. „Es war eine Unbeschwertheit, die ich sie sonst nicht kenne“, beschreibt die Frau vom Leitungsteam die Atmosphäre. „Wir brauchten die ersten drei Tage fast kein Programm zu machen, weil sie so mit sich selbst beschäftigt waren.“ Eine kleine, heile Welt sei das. Wenigstens für zwei Wochen.