Von Wacken nach Wendlingen - die Band Celtica Pipes Rock beschert dem 39. Zeltspektakel einen stimmungsvollen Auftakt vor 350 Zuschauern.

Mystisch anmutende Fackeln auf Dudelsäcken, brennende Sticks, die auf mächtige Trommeln donnern und Flammen, die aus den Instrumenten schießen – die Band Celtica Pipes Rock bereitete dem 39. Wendlinger Zeltspektakels einen hypnotischen Auftakt. „Ich bin völlig geflasht – sowohl von der Band als auch vom reibungslosen Ablauf“, sagte Zeltspektakel-Mitorganisator Hans-Jörg Fritz, der Vorsitzende des gleichnamigen Vereins. „Offensichtlich haben wir mit der Band genau den Geschmack unserer Gäste getroffen“, freute sich Fritz, der für die SPD auch im Wendlinger Stadtrat sitzt. Dem bewährten Zeltspektakel-Publikum sowie den Ehrenamtlichen sei von jeher wichtig gewesen, dass es auch ohne großen Kommerz geht: „Dafür aber mit viel Herz.“

 

Und die meisten Herzen dürften beim Auftritt von Celtica Pipes Rock im Takt mitgeklopft haben. Bandleader Gajus Stappen aus Österreich, der bereits mit Stars wie Jennifer Rush, Maurice Gibb oder Ace of Base gearbeitet hat, setzte vor 350 Besuchern mit seiner für das Genre ungewöhnlich filigranen Gitarre und seinen Solos Akzente. Ernesto Góngora aus Mexiko und der waschechte Schotte Duncan Knight lieferten sich an ihren „Bagpipes“ irre Duelle und hauchten dem Dudelsack als Instrument eine völlig neue Signifikanz ein. Drummer Lukas Lichtenfels, ebenfalls aus Österreich, lieferte dazu den imposanten Soundwall im Hintergrund, den jede Band benötigt, um beim Publikum mit wuchtigen Songs Eindruck zu hinterlassen.

Internationale Truppe begeistert auch beim Zeltspektakel

„Wir haben lange gar nicht gewusst, zu welchem Genre wir uns zählen dürfen“, bekannte „Clanchef“ Stappen gut gelaunt im besten Wiener Schmäh auf der Wendlinger Bühne im runden Zirkuszelt – bis bei einem Auftritt in den USA das begeisterte Publikum sagte: „You play Celtic Rock, for sure!“ Ab da war der Name Programm – auch in Wendlingen wurde bei den meist eigenen Stücken getanzt, gerockt und geheadbangt was das Zeug hielt. Auch ein paar Besucher mit stilechten Schottenröcken, das Bierglas in der Hand und ein seliges Lächeln im Gesicht wurden gesichtet.

Überhaupt Auftritte – Celtica Pipes Rock haben durchaus ein beeindruckendes Portfolio vorzuweisen: Angeführt von dem Gig anno 2015 in Wacken zur besten Primetime am Samstagabend, über das Europäische Harley Davidson Treffen am Faaker See, dem weltweit größten Biker-Event – bei dem die Band auch in diesem Jahr wieder für Begeisterung sorgte, bis hin zum ebenfalls „heuer“ (Stappen) gespielten „Féria de Dax“-Festival im August in Frankreich vor rund 10.000 Fans.

Nun also 350 Menschen in Wendlingen. „Wir spielen halt, wo man uns bucht“, erklärte Profimusiker Stappen im Vorfeld des Auftritts im Sportpark Im Speck – vor dessen aktuell laufender Erweiterung das Landesdenkmalamt das Gelände 2021 übrigens auf keltische Überreste überprüft hatte. Nach mehreren Wochen Buddelei zogen die Archäologen unverrichteter Dinge wieder ab – es waren doch keine keltischen Überreste im Boden zu finden. Nach dem mitreißenden Auftritt von Celtica Pipes Rock könnte nun allerdings durchaus vermutet werden, dass der ein oder andere längst verblichene Keltenfürst samt Grabhügel einen Umzug in Erwägung ziehen könnte.

Weitere große Auftritte folgen

Am Samstag, 8. Oktober, (20 Uhr) hat sich die Phil Collins & Genesis-Tribute-Band „Phil“ beim 39. Zeltspektakel in Wendlingen angesagt, am Sonntag, 9. Oktober, (19 Uhr) präsentiert die bayrische Kabarettist Willy Astor sein aktuelles Programm „Pointe of no Return“. Einlass ist jeweils eine Stunde früher, Karten an der Abendkasse kosten jeweils 34 Euro. Mehr Infos im Netz unter www.zeltspektakel.de