Kritische Beiträge zum Bahnprojekt durften im Nachrichtenblatt des Landesamtes nicht erscheinen. Grund: die Regierung wollte kein Störfeuer. Erst jetzt wird die Zensur enthüllt.
Die Kämpfe um Stuttgart 21 liegen inzwischen lange zurück, doch vergessen sind sie keineswegs. Wenn neue Informationen darüber bekannt werden, mit welchen Mitteln das Bahnprojekt durchgesetzt wurde, schlagen die Wogen rasch wieder hoch. Zuletzt war das so, als nach jahrelangem Rechtsstreit Akten des Staatsministeriums offengelegt wurden. Darin ist dokumentiert, wie sich die Regierung Mappus nach dem Polizeieinsatz im Schlossgarten mit der „Schlichtung“ zu retten suchte – und den Kritikern die Verantwortung für wohlbekannte Schwächen des angeblich bestgeplanten Vorhabens zuschieben wollte. Ohne „Lügen und Täuschungen“, folgerten die Gegner, wäre S 21 nicht realisierbar gewesen.