Die Stadt Kornwestheim stellt einen Fahrplan auf, wie ihre Gebäude bis 2040 klimaneutral versorgt werden. Emissionen sollen bis 2030 halbiert werden.

Ludwigsburg: Andreas Hennings (hen)

Die Stadt Kornwestheim hat sich – wie im Klimaschutzpakt des Landes festgehalten – zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Um das mit den städtischen Gebäuden zu erreichen, hat die Verwaltung auf Antrag der Grünen eine Bestandsaufnahme vollzogen, anhand derer ein Sanierungsfahrplan erarbeitet wird. Bis 2030 sollen die Emissionen halbiert werden. Heißt: Von den 20 Kilogramm CO2-Äquivalent pro Quadratmeter möchte man auf unter 10 kommen. Bis 2040 wird es laut Energiemanager Tim Baranowski, Stand jetzt, möglich sein, 2,8 zu erreichen – also nicht ganz die Klimaneutralität. Aber immerhin eine Reduktion an Emission um 86 Prozent.

 

„Im Mittel stehen wir schon gut da. Es ist ein guter Sanierungs-, Technik-, und Nutzerstand vorhanden“, nennt Tim Baranowski Erkenntnisse aus der Bestandsaufnahme. In der sind 39 Gebäude erfasst, von Schulen, über Hallen bis zum Friedhof. Zu tun gibt es dennoch reichlich. Zumindest dort wo die Stadt auch Einfluss hat. Immerhin werden 65 Prozent der Energie aus Nah- und Fernwärme gespeist. „Hier müssen wir uns auf die Stadtwerke verlassen, dass dieser Bereich klimaneutral wird“, so der Energiemanager.

Photovoltaik soll „maximal ausgebaut“ werden

Anders beim Gasanteil von 35 Prozent. Wo kein Wechsel auf Fernwärme möglich ist, soll die Alternative Wärmepumpe greifen. Auf der To-do-Liste bis 2030 stehen die Eugen-Bolz-Schule, die Schillerschule, die Stadtgärtnerei, die Jahnhalle und der Kindergarten Kirchstraße. Die übrigen gasversorgten Gebäude sind danach dran. „Und es geht darum, Photovoltaik maximal auszubauen“, sagt Tim Baranowski. Für Bürgermeister Daniel Güthler ist zudem klar: „Wir erreichen unser Ziel nur, wenn künftige Neubauten gleich klimaneutral sind.“

Bleibt die Frage nach der Finanzierung. „Da steckt natürlich viel Geld dahinter“, ist Güthler bewusst. Baulich wie personell. Es müssten Stellen geschaffen werden, um die Vorhaben stemmen zu können. Die besetzt zu bekommen, könnte spannend werden. „Die meisten Kommunen sind hier noch nicht adäquat aufgestellt“, so Güthler. Einfließen würden die Mittel in den nächsten Doppelhaushalt. Der Gemeinderat zeigt sich dankbar für die Bestandsaufnahme, sieht das als Leitschnur. Ender Engin (FDP) wirbt dafür, die Lösungen clever umzusetzen: „Dann wäre niemand sauer, wenn wir erst 2045 klimaneutral sind.“ Edda Bühler (Grüne) bittet die Stadt darum, wegen des Bereichs Fernwärme auf die Stadtwerke zuzugehen.

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