Am Donnerstagnachmittag wurde ein Zirkumhorizontalbogen über Stuttgart gesichtet - in den Augen des Laien ein Regenbogen in Wolkenform. Der Deutsche Wetterdienst erklärt, warum man so etwas sehr selten zu sehen bekommt.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Im Internet sind am frühen Donnerstagnachmittag mehrere Bilder von einem seltenen Wetterphänomen aufgetaucht - in Laiensprache: ein Regenbogen in Wolkenform. In Fachsprache: ein Zirkumhorizontalbogen.

 

"Ein solcher Bogen tritt in unseren Breiten deutlich seltener auf als ein Regenbogen, da bei uns die Sonne nur über einen recht kurzen Zeitraum im Jahr die dafür nötige Höhe erreicht. Einen Regenbogen könnte man dagegen praktisch das ganze Jahr über sehen", sagt Tobias Reinartz vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Er hat sich gemeinsam mit Experten in seinem Haus die Bilder angesehen.

Bei einem Zirkumhorizontalbogen handelt es sich laut DWD-Lexikon um eine Haloerscheinung, die durch Lichtbrechung in schwebenden Eisplättchen hoher Cirruswolken entsteht. Und weiter: "In unseren Breiten ist er nur in den Sommermonaten zur Mittagszeit zu sehen, denn die Sonne muss sehr hoch stehen, damit er sichtbar wird. Erst ab einer Sonnenhöhe von 57.8° zeigt sich der Bogen als ein farbiges Band auf der Sonnenseite am Horizont. Ganz im Süden Deutschlands sind die Voraussetzungen der Sonnenhöhe von Mai bis August gegeben."

Einen herzlichen Dank an unseren Leser Kilian Kreis, der uns das oben zu sehende Bild aus Degerloch geschickt hat. Auch auf Instagram wurde der Zirkumhorizontalbogen gesichtet:





Auch bei Twitter findet sich ein Bild: