In der süditalienischen Kleinstadt Palizzi produziert eine Genossenschaft seit Jahren erlesene Weine. Das gefällt dem lokalen Clan der kalabrischen ’Ndrangheta gar nicht – der dortigen Staatsanwaltschaft dagegen umso mehr.

Palizzi - Um über die steilen und holprigen Schotterpisten zu den Weinterrassen zu gelangen, muss man zu Fuß gehen oder über ein allradgetriebenes Fahrzeug verfügen. Doch der beschwerliche Weg lohnt sich: Am Ziel befindet man sich nicht nur im südlichsten Weinberg des italienischen Festlands, sondern auch in einem der schönsten: 200 Höhenmeter unterhalb der Weinstöcke glitzert das tiefblaue Ionische Meer mit seinen weißen, fast unberührten Sand- und Kiesstränden; dahinter ragen die felsigen Ausläufer des Aspromonte-Gebirges in den Himmel. Angesichts dieses Paradieses erscheint es kaum vorstellbar, dass über den Menschen, die das karge Land urbar machen, der dunkle Einfluss der Mafia droht.