Ergibt es Sinn, wieder Schutzräume einzurichten? Ist die Stromversorgung bei Cyber-Angriffen sicher? Gibt es genug Sirenen? Die Antworten sind nicht immer befriedigend – und bringen Bevölkerungsschützer nun dazu, nachzujustieren.

Andy Dorroch ist als Freund klarer Worte bekannt. Als der Ludwigsburger Kreisbrandmeister dieser Tage bei der Hauptversammlung der Kornwestheimer Feuerwehr redete und den Krieg in der Ukraine ansprach, da wurde er allerdings selbst für seine Verhältnisse überdeutlich. „Wir müssen“, sagte Dorroch, „in eine ernsthafte Diskussion zum Bevölkerungsschutz einsteigen“. In manchen Bereichen sei man gut aufgestellt, etwa wurde erst vor zwei Jahren ein Container mit ABC-Schutzausrüstung angeschafft und in Kornwestheim platziert. Aber: In einigem sei man „blank“. Für den „Bereich kriegerischer Auseinandersetzungen wurde ja überall ab- und rückgebaut.“ Generell macht man sich in Politik und Bevölkerung in der jüngeren Vergangenheit wieder mehr Gedanken um den Bevölkerungsschutz. Ging es in den vergangenen Jahren da noch vor allem den Katastrophenschutz – Stürme, Starkregen und Co. –, so ist die Diskussion nun vielerorts auch auf den Zivilschutz im Kriegsfall ausgeweitet.