Es geht um „heiße Themen“ wie Doppelhaushalt und Kita-Gebühren. Doch dann kommt die Sitzung des Sindelfinger Stadtparlaments in schweres Fahrwasser. Das Gremium fährt am Limit, wofür Corona nur teilweise herhalten kann.

Sindelfingen - Selbst langjährige Kenner der Kommunalpolitik dürften die Sitzung des Sindelfinger Gemeinderats vom Dienstag für denkwürdig halten. Wo früher so oft ein Moment von Friede, Freude, Eierkuchen herrschte, geht es in letzter Zeit hoch her. Die Sitzungen geraten lang und länger, sodass so manche Tagesordnung drei digitale Treffen braucht, bis sie abgearbeitet ist. Der Ton wird schärfer, die Geduld lässt nach, die Stimmung kippt. Das Digital-Zoom-Format der Tagungen seit Monaten mag ein Teil der Erklärungen sein; die ganze Wahrheit ist es nicht. Vielleicht bringt die Pandemie nur schneller stärker zum Vorschein, dass sich zwischen dem Gemeinderat und dem im 20. Dienstjahr befindlichen CDU-Oberbürgermeister ein Graben aufgetan hat, der wächst.