Dem Zoll ist am Flughafen Stuttgart ein Reisender ins Netz gegangen, der jede Menge gefälschte Kleidungsstücke im Gepäck hatte. Was steckt hinter dem Fall eines Händlers?

Mit zwei Gepäckstücken voller gefälschter Kleidungsstücke ist ein Reisender am Flughafen Stuttgart gestoppt worden. Der Mann hatte die Textilien in der Türkei erworben und wollte die Gepäckausgabe vergangene Woche am Mittwochabend durch den grünen Ausgang für anmeldefreie Waren verlassen. Dort wurde der 52 Jahre alte Italiener von den Zollbeamten angesprochen und zu einer Kontrolle gebeten.

 

169 gefälschte Kleidungsstücke im Gepäck

Hierbei stellten die Zöllner fest, dass es sich bei den 169 T-Shirts, Kleidern und Shorts, die er in einem Koffer und einer Reisetasche transportierte, durchweg um Plagiate von fünf Markenherstellern handelte. Sobald diese dem Zoll bestätigen, dass es sich um Plagiate handelt, werden die Waren vernichtet.

„Der Mann, der in Italien ein Bekleidungsgeschäft betreibt, hat jedoch schon erklärt, dass er auch davon ausgeht, dass es sich nicht um Originalware handelt, und er mit der Einziehung einverstanden ist“, sagt Zollsprecher Thomas Seemann.

Die Plagiate waren offenbar zum Weiterverkauf gedacht. Sie hatten einen Einkaufswert von etwas mehr als 1500 Euro, die Originalwaren hätten wohl mit einem Wert von mehr als 28.000 Euro zu Buche geschlagen. Weil es sich um einen Textilienhändler handelt, ergibt sich eine besondere Situation. Er muss mitgeführte Waren ab dem ersten Euro anmelden, die Reisefreigrenze von 430 Euro für private Flugreisende gilt hier nicht. Gegen den Reisenden wurde ein Steuerstrafverfahren eingeleitet. „Anschließend durfte der Mann seine Reise via Fernbus in Richtung Neapel fortsetzen“, so Seemann.

358 Fußballtrikots im Gepäck

Gefälschte Kleidungsstücke stellen Zollbeamte am Flughafen auf den Fildern indes immer wieder sicher. Im vergangenen Jahr wurden 1486 gefälschte Textilien bei Reisenden entdeckt und sichergestellt. Die Originalwaren hätten einen geschätzten Wert von etwa 206.000 Euro gehabt. Unter anderem ging dem Zoll Mitte April 2024 ein 44 Jahre alter Mann ins Netz, der mit 358 Fußballtrikots, Sporthosen und Fanartikeln – alles Plagiate – aus der Türkei einreisen wollte.