Zum 30. April macht das Backhaus Zoller in der Filiale in der Plieninger Straße 6 in Ostfildern (Kreis Esslingen) den Ofen aus. Im Stadtteil Scharnhausen verbleibt damit nur noch ein Bäcker. Das ist der Grund für die Filialschließung.

Die Tage der Backhaus-Zoller-Filiale in Scharnhausen sind gezählt: Das Unternehmen mit Hauptsitz in Esslingen schließt nach 51 Jahren Betrieb zum 30. April seine Filiale in der Plieninger Straße 6 in dem Ostfilderner Stadtteil. Das bestätigte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage.

 

Grund für die Schließung sei, dass die Bäckerei in den vergangenen Jahren rückläufige Kundenzahlen und Umsätze verzeichnet habe. „Die Reduzierung der Öffnungszeiten im vergangenen Jahr hat zwar zur Kostensenkung beigetragen, aber konnte nicht dauerhaft zur Stabilisierung beitragen“, teilt das Backhaus mit.

Mitarbeiterinnen wechseln in andere Filialen

„Wegen wirtschaftlichen und organisatorischen Herausforderungen wie diesen, haben wir uns dazu entschieden, diesen Schritt zu gehen.“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bislang in der Filiale beschäftigt waren, sollen ab dem 1. Mai an anderen Standorten eingesetzt werden. Kundinnen und Kunden könnten auf die Filialen in Ruit oder im Scharnhauser Park ausweichen, teilte die Firma Zoller mit.

Ladengeschäft bleibt vorerst leer

Aus der Pressestelle der Stadt ist derweil zu erfahren, dass es wohl keinen direkten Nachfolger gibt, der in die Räumlichkeiten in der Plieninger Straße einziehen wird. „Mit der Schließung verbleibt in Scharnhausen künftig noch eine Bäckerei im Marktkauf“, sagt Wirtschaftsförderer Steffen Rohloff. Insgesamt sei die Versorgung mit Bäckereien im Stadtgebiet als gut zu bewerten: „In Nellingen sind fünf Bäckereien ansässig, in Ruit vier, in Kemnat und im Scharnhauser Park jeweils drei. In der Parksiedlung gibt es derzeit keine Bäckerei.“

Dennoch erkennt Rohloff die Herausforderungen für den Einzelhandel: „Gleichzeitig beobachten wir, dass sich das Einkaufsverhalten der Menschen verändert hat – insbesondere kleinere Händler in den Ortskernen spüren diese Entwicklung. Es wäre daher wünschenswert, wenn der Einzelhandel in den Stadtteilen künftig wieder stärker vom Einkaufsverhalten der Bevölkerung profitieren würde.“ Dadurch bliebe auch die Attraktivität der Ortszentren erhalten.