Das afrikanische Kleinkatzen-Duo Nio und Duma darf jetzt auf 300 Quadratmetern toben. Mitarbeiter der Wilhelma haben das ehemalige Straußengehege umgebaut. Finanziell unterstützt von dem Förderverein der Wilhelma und einem privaten Sponsor.

Im April 2022 sind afrikanische Raubkatzen, die Servale, erstmals wieder in die Wilhelma eingezogen. Zuletzt gab es in dem Zoo Servale im Jahr 2011. Nio und Dumo haben jetzt auf rund 300 Quadratmetern Platz herumzutoben. Die Anlage für das Serval-Pärchen wurde nach Angaben des zoologisch-botanischen Gartens auf dem Gelände des ehemaligen Straußengeheges gebaut.

 

Finanziert wurde die neue Attraktion, wie Inga Dauter berichtet, durch den Förderverein der Wilhelma und eine sechsstellige Spende der Helmut-&-Babs-Amos-Stiftung. Der Tierfreund Helmut Amos lebt seit vielen Jahren in Südafrika. „Der in Heilbronn geborene Deutsche hat sich als Sponsor bewusst für die Förderung einer afrikanischen Tierart entschieden“, so Dauter.

Die Servale sind langbeinige Jäger. Die Raubkatzen stammen ursprünglich aus Afrika und ernähren sich in der freien Wildbahn von kleinen Nagern, Vögeln oder Reptilien, indem sie vorsichtig durchs Grasland streifen und die Ohren spitzen. Haben sie eine Beute lokalisiert, verharren sie regungslos, bis sie zum Sprung ansetzen. Dabei sieht bei Servalen der Fang der Nahrung spektakulär aus: Sie können bis zu sechs Meter weit und vier Meter hoch springen. Daher wurde die neue Anlage mit Spezialnetzen überspannt. Denn Servale können mit ihrer Sprungkraft sogar Vögel in der Luft fangen.

Mit Lichtung, Bach und hoch wachsenden Gräsern

Bei der Planung und dem Umbau ihrer neuen Anlage war eine enge Teamarbeit der einzelnen Fachbereiche notwendig: „Ein ursprünglich für Laufvögel gebauter Stall ist nicht eins zu eins für Kleinkatzen geeignet“, erklärt die Kuratorin Ulrike Rademacher. Denn: „Die Bedürfnisse der beiden Tierarten könnten nicht unterschiedlicher sein.“ Während Strauße eine große Lauffläche und freie Sicht bevorzugen, brauchen die Katzen Versteckmöglichkeiten, Liegeflächen und unterschiedliche Bodenstrukturen. Zwischen der neuen Anlage für die Servale und dem Gehege für asiatische Huftiere wurde zudem eine ansprechende Ruheinsel mit mehreren Sitzmöglichkeiten für die Besucher geschaffen.

Auch der Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin freut sich: „Ich bin stolz auf diese Gemeinschaftsleistung des Wilhelma-Teams und dankbar für die großzügige Spende.“ Neben der Unterstützung durch den Förderverein werde privates Sponsoring in Zukunft immer mehr an Bedeutung für die Wilhelma gewinnen, so der Direktor.

Langbeinige Jäger springen bis zu vier Meter hoch