Zwei Jahre war Oobi-Ooobi der einzige Koala im Zoo Leipzig. Jetzt zog mit Tinaroo ein Artgenosse ins Koala-Haus. Für die geplante Zucht bringt das den Zoo aber noch nicht weiter.

Leipzig - Zwei Jahre hat Oobi-Ooobi allein im Koala-Haus im Zoo Leipzig gelebt - jetzt ist Artgenosse Tinaroo hinzugekommen. Das zweijährige Tier kam mit einem Autotransport aus dem Zoopark Beauval in Frankreich nach Leipzig, wie der Zoo am Freitag mitteilte.

 

Weil Tinaroo aber genauso wie Oobi-Ooobi ein Männchen ist, werden die beiden getrennt voneinander gehalten. „Sie dürfen sich nicht mal sehen“, sagte Senior-Kurator Fabian Schmidt. „Die würden sich verkloppen. Koalas können ganz empfindlich beißen und haben auch sehr scharfe Krallen.“ Zwischen die beiden Schauanlagen im Koala-Haus sei extra ein Vorhang gezogen worden.

Koalas seien Einzelgänger. Deswegen habe es den vierjährigen Oobi-Ooobi auch nie gestört, dass er rund zwei Jahre allein zu Haus war. „Oobi-Ooobi hat nie unter seiner Einsamkeit gelitten, das wurde immer nur menschlich reininterpretiert“, sagte Schmidt.

Für die geplante Zucht fehlt ein weibliches Tier

Für die geplante Koala-Zucht in Leipzig fehlt allerdings weiterhin ein weibliches Tier. Das ist laut Schmidt auch noch nicht in Sicht. In den europäischen Zoos gebe es sehr wenige weibliche Koalas. Die Warteliste sei lang und Leipzig stehe darauf nicht ganz oben.

„Wenn nächstes Jahr in Europa fünf weibliche Jungtiere geboren würden, dann könnten wir vielleicht hoffen“, sagte Schmidt. Zugleich pflege Leipzig aber seine Kontakte zu australischen Zoos. Es sei eine zweite Möglichkeit, ein Weibchen von dort zu bekommen.

Besondere Eile ist laut Schmidt aber auch nicht geboten. Mit zwei und vier Jahren seien Tinaroo und Oobi-Ooobi noch jung. Koalas könnten bis zum Alter von 15 Jahren Nachwuchs zeugen.