Jens Spahn kam am Mittwoch in das Krankenhaus Böblingen nachdem sich Krankenpflegerin Tanja Pardela in einen Brief an den Bundesgesundheitsminister über die Zustände in der Pflege beschwerte.

Böblingen - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat für Geduld im Kampf gegen die Personalnot in der Pflege geworben. „Es gibt in der Pflege nachvollziehbarerweise viele, die eben verärgert sind über die Entwicklungen der letzten Jahre, viel Frust, der sich aufgestaut hat - einfach wegen der starken Arbeitsbelastung“, sagte Spahn am Mittwoch bei einem Besuch eines Krankenhauses in Böblingen bei Stuttgart.

 

Man sei seit einigen Monaten kräftig dabei, für mehr Geld, mehr Stellen und mehr Pflegekräfte zu sorgen. „Aber was über Jahre sich in die falsche Richtung gedreht hat, kriegen wir auch nicht in ein paar Wochen umgedreht“, sagte er. „Aber ich verstehe gut, dass da Unmut ist.“

„Ich möchte Wertschätzung bekommen für das, was wir machen.“

Spahn traf in Böblingen Krankenpflegerin Tanja Pardela. Sie pflegt seit 25 Jahren kranke Menschen und hatte sich bei dem Minister in einem Brief über die Zustände in der Pflege beschwert. „Man hat das Gefühl, die Pflege liegt darnieder“, sagte sie.

„Ich möchte Wertschätzung bekommen für das, was wir machen.“ Pflegerin Pardela kritisiert besonders Spahns Einführung verpflichtender Untergrenzen für Pflegepersonal in Kliniken. „Eine Mindestgrenze ist eine schwierige Sache, weil es dann heißt, das reicht“, sagte sie.