Die Straßenbeläge in der Innenstadt von Stuttgart sind der hohen Verkehrsbelastung nicht gewachsen. Nun müssen einige Straßen saniert werden. Die jahrelange Flickschusterei scheint sich nun zu rächen.

Stuttgart - Es ist ein vertrautes Bild in der Stadt. Fast überall, wo im Straßenbelag Pflastersteine verlegt sind, hat der Flickschuster zugeschlagen. Der Grund für die zahlreichen Ausbesserungen durch die Mitarbeiter des Tiefbauamtes ist meistens identisch. Ganz gleich, ob am Hans-im-Glück-Brunnen, in der Kronprinzstraße, am Karlsplatz oder in der Lautenschlagerstraße. Überall an diesen Stellen schädigt der Autoverkehr das Pflaster. Besonders deutlich wird die Unverträglichkeit zwischen Belag und wachsendem Verkehr am Hans-im-Glück-Brunnen, wo beispielsweise auch die tonnenschweren Lastwagen der Müllabfuhr oder die Getränkelieferanten der Gastronomen über den Platz fahren.

 

Es gibt viele reparaturbedürftige Straßen

Aber es sind nicht nur die schweren Lastwagen, die den Straßen und Plätzen der Innenstadt zusetzen. Auch der tägliche Pkw-Verkehr schädigt die Wege und Straßen enorm. Aus diesem Grund ist das Tiefbaumamt im Fall der Tübinger Straße davon abgekommen, weiterhin auf Pflastersteine zu setzen. „Der Pflasterbelag im Kreuzungsbereich Tübinger-/ Christophstraße hält den Belastungen durch den Fahrzeugverkehr nicht stand“, sagt eine Sprecherin der Stadt: „Einige Stellen wurden daher bereits durch Asphalt ausgebessert. Hierfür soll nun eine dauerhafte Lösung gefunden werden.“ Diese Lösung wird in der zweiten Jahreshälfte 2019 auf der Mischverkehrsfläche in der Tübinger Straße umgesetzt. Die Pflastersteine werden komplett durch einen edlen Asphalt ersetzt, der die Farbe der Pflastersteine hat. Der Belag wird mit Asphalt in der Farbe des bisherigen Pflasters erneuert. Wie sich dieser Asphalt im Stadtbild macht, ist im Hospitalviertel (Gymnasiumstraße) zu sehen. Der Belag dunkelt zwar schnell nach, ist aber haltbar. Dennoch setzt man in der Lautenschlager nicht auf die Asphalt-Variante. „In der Lautenschlagerstraße wurden Reparaturarbeiten durchgeführt, um die Verkehrssicherheit sicherzustellen. Der Belag wird noch in diesem Jahr saniert, wieder mit einem Pflasterbelag“, sagt eine Sprecherin der Stadt: „In der Stadt gibt es viele weitere reparaturbedürftige Straßen. Die ist unter anderem auf die andauernd hohe und gestiegene Verkehrsbelastung zurückzuführen. Die Stadt investiert deshalb deutlich mehr in den Erhalt und die Erneuerung der Straßen als in den Jahren zuvor.“

Allein im Doppelhaushalt 2018/2019 stehen im Jahr 18 Millionen Euro für die Straßen- und Bauwerksunterhaltung zur Verfügung. Allerdings reicht das Geld nicht aus. Da die Kassen chronisch leer sind, scheint sich die jahrelange Flickschusterei nun zu rächen. „Um den Sanierungsrückstand aus den vergangenen Jahre aufzuholen, sind in den kommenden Jahren weitere Investitionen nötig“, sagt die Stadt-Sprecherin, „dies wird sicher auch in den nächsten Haushaltsberatungen ein wichtiges Thema sein.“