Die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) möchte in der Keltersiedlung vorankommen, doch noch ist unklar, wie hoch die Schadstoffkonzentration im Boden ist. Der muss unter Umständen saniert werden.

Zuffenhausen - In der Keltersiedlung geht es nur langsam voran. Weil das Amt für Umweltschutz vor einigen Jahren bei umfangreichen Bodenuntersuchungen erhöhte Gehalte an Teeröl, sogenannte Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden hatte, mussten im Juli Grundwasseruntersuchungen folgen. Auf die Ergebnisse und die Beurteilung wird derzeit zwar noch gewartet. Doch bei der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) zeigt man sich zuversichtlich, dass man im Winter mit dem Abriss der Häuser beginnen kann. An ihrer statt werden 14 neue Häuser mit mehr als 180 neuen Wohnungen errichtet.

 

„Wir haben dem Bezirksbeirat mitgeteilt, dass wir die Untersuchungsergebnisse vorstellen werden, sobald sie uns vorliegen und bewertet worden sind. Das wird voraussichtlich Ende dieses Jahres der Fall sein“, teilt Martin Thronberens, Pressesprecher der Stadt, im Auftrag des Amts für Umweltschutz mit. Die Ergebnisse werden gespannt erwartet, wird sich doch danach entscheiden, ob der Boden vor der Neubebauung erst saniert werden muss. Laut dem Pressesprecher sei das Areal zudem auf Kampfmittel, also etwa auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, untersucht worden. „Parallel zu unseren Schadstoff-Untersuchungen führt die SWSG Baugrunduntersuchungen für eine geplante Neubebauung durch. Beide Maßnahmen sind aufeinander abgestimmt“, erklärt Thronberens weiter.

Abriss soll im Winter erfolgen

Unabhängig davon, ob der Boden saniert werden muss, hofft man bei der SWSG schon im Winter mit dem Abriss der alten Gebäude aus den 1930er Jahren beginnen zu können. Ob das klappt, sei laut dem Sprecher der Wohnungsbaugesellschaft, Peter Schwab, davon abhängig, ob für die wenigen verbliebenen Mieter, geeigneter Wohnraum gefunden wird. „Aktuell sind von den Mietern der 98 einst bewohnten Altbaueinheiten rund 90 Prozent mit anderem Wohnraum versorgt. Die SWSG hat die Mieterinnen und Mieter, sofern diese das wünschten, in Wohnungen aus ihrem Bestand untergebracht“, erklärt Schwab. Mit den verbliebenen Keltersiedlern stehe man „in guten Verhandlungen“, sodass sich auch für diese Mieter eine Lösung abzeichne. Zahlreiche Bewohner hatten lange gegen den Abriss und Neubau protestiert. Ängste, die Mietpreise könnten nach der Nachverdichtung ansteigen, waren ebenso präsent, als auch die Tatsache, dass viele Menschen bereits seit Jahrzehnten in den Wohnungen lebten und nicht aus ihrem Umfeld gerissen werden wollten.

„Es ist ein sozial ausgewogenes Projekt“, betont Schwab. Die SWSG plant auf dem Grundstück an der Künzelsauer Straße 14 neue Häuser zu errichten, die für mindestens 180 Eineinhalb- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen Platz bieten. Die Grundrisse sollen laut Schwab zwischen 45 und 105 Quadratmeter Wohnfläche bieten. Die Hälfte der Einheiten wird als Sozialwohnungen angeboten. „Die unterschiedlich großen sowie die frei finanzierten und die geförderten Wohnungen sind in der Siedlung bunt verteilt und bieten damit die Basis für eine gute Durchmischung“, sagt Schwab. Die Kaltmiete der 90 Sozialwohnungen soll durchschnittlich 7,50 Euro pro Quadratmeter betragen, im alten Bestand waren es durchschnittlich 7,54 Euro.