Der Verein Zuflucht Kultur um Opernsängerin Cornelia Lanz will in Weilimdorf gemeinsam mit Flüchtlingen die Mozart-Oper Idomeneo einstudieren. Doch die Proben dafür können nicht wie geplant in der Lindenbachhalle stattfinden.

Weilimdorf - Die Opernsängerin Cornelia Lanz vom Verein Zuflucht Kultur studiert derzeit gemeinsam mit Flüchtlingen und professionellen Musikern die Mozart-Oper Idomeneo ein. In einem Casting in der Notunterkunft in der Weilimdorfer Spechtweghalle wurden unlängst Sängerinnen und Sänger für den Chor gesucht (wir berichteten).

 

Geprobt werden sollte in der Lindenbachhalle – doch die steht nicht mehr wie geplant zur Verfügung, sagt Jürgen Diercks. Der Vorstand der SG Weilimdorf ist selbst Mitglied bei Zuflucht Kultur und hat das neue Projekt des Vereins nach Weilimdorf gelotst. „Ich lerne jeden Tag dazu“, sagt Diercks. Denn da die Sporthalle des Solitude-Gymnasiums inzwischen als Notunterkunft genutzt wird, sind die Hallenzeiten in Weilimdorf knapp und die Proben für das Opernprojekt können nicht wie angedacht in der Lindenbachhalle stattfinden. Nun sei man auf der Suche nach einer leer stehenden Industrie- oder Fabrikhalle, die man vom 29. Februar an für vier Wochen nutzen könne, sagt Diercks. Da die Flüchtlinge und auch andere Mitwirkende des Projekts im Bezirk leben, suche man bevorzugt im engeren Umkreis Weilimdorfs, sagt Cornelia Lanz.

Das Flüchtlingsprojekt sucht selbst Asyl

Die Oper Idomeneo erzählt die Geschichte einer Seefahrt, bei der es zu einem Schiffbruch kommt. Die ersten Auftritte in der Region sind schon terminiert, auch ein größeres Musikfestival ist darunter. Das Bühnenbild für die Aufführung ist recht groß: „Wir brauchen eine Bühnenfläche von 20 auf 20 Meter“, sagt Lanz. Die gesuchte Halle sollte also größer als 400 Quadratmeter sein und wegen der Akustik eine nicht allzu niedrige Decke haben.

„Nun sucht das Flüchtlings-Opernprojekt selbst Asyl“, sagt Lanz und lacht. Ihr ist es wichtig, dass während der vier Wochen eine offene Probenatmosphäre herrscht und nicht im stillen Kämmerlein hinter verschlossenen Türen geübt wird. Jeden Tag werde etwa acht bis zehn Stunden lang am neuen Stück gearbeitet, erklärt Cornelia Lanz. Ungefähr 40 Leute seien bei den Proben maximal anwesend. „Wir werden manchmal aber auch nur zu fünft sein“, sagt die Sängerin. Sie würde sich sehr freuen, wenn sich jemand mit einer Idee oder einem konkreten Angebot für eine passende Halle bei ihr unter Telefon 0176/76 07 05 74 oder per E-Mail an info@cornelia-lanz.com melden würde.