Defekte Puffer sind nach einem Bericht der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes die Ursache für zwei Zugentgleisungen im Stuttgarter Hauptbahnhof im Juli und September 2012. Im Bericht wird auch die Deutsche Bahn kritisiert.

Stuttgart - Defekte Puffer sind die Ursache für zwei Zugentgleisungen im Stuttgarter Hauptbahnhof im Juli und September 2012. Das ergibt sich dem Untersuchungsbericht der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes. Danach waren einzelne Puffer an den Zugwaggons zu steif gewesen und die Züge dadurch aus den Gleisen gedrückt worden. „Die Entgleisungen wurden primärursächlich durch ein Versagen von einzelnen Puffern ausgelöst“, so der Bericht.

 

Die Gutachter der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle stellen allerdings auch fest, dass die „örtliche Trassierung“ des betroffenen Abschnitts von Gleis 10 „begünstigend wirkte“ auf das Geschehen. Die Bahn habe die Vorgaben für die Gleisführung an der eng begrenzten Stelle maximal ausgenutzt. Dieses Vorgehen sei zwar grundsätzlich erlaubt, führe aber zu höherem Verschleiß und geringerer Stabilität, weil stärkere Kräfte im Gleissystem auftreten. Dem hätte man durch die Wahl „größerer Gleisradien und längerer Zwischengeraden“ vorbeugen können.

Im Zusammenhang mit den Zugentgleisungen wurde der Vorwurf erhoben, diese seien auf Umbauarbeiten im Gleisvorfeld für Stuttgart 21 zurückzuführen. Am Hauptbahnhof war vor zwei Jahren an gleicher Stelle jeweils ein Intercity entgleist. Beim Unglück im September waren acht Menschen verletzt worden. Im Juli blieben die Passagiere unverletzt.