Beim Schwabentrail in Malmsheim freuen sich die Organisatoren über einen neuen Teilnehmerrekord. Insgesamt gibt es 225 Starts.

Renningen - Die freudige Aufregung vor dem Start ist den Hunden anzumerken: Alle Vierbeiner, die über eine elastische Leine mit ihren Herrchen und Frauchen verbunden sind, bellen so laut, dass man sein eigenes Wort kaum versteht. Dann geht es beim sogenannten Canicross-Rennen Schlag auf Schlag: Im 15-Sekunden-Takt machen sich die Paare auf die etwa vier Kilometer lange Strecke. Manch einer rennt im Vollsprint los, andere machen extrem lange Schritte, um ihrem Hund folgen zu können. Denn beim Zughundesport gibt der Vierbeiner das Tempo vor, der Zweibeiner nur die Richtung. Das ist manchmal nicht ganz unwichtig, denn der ein oder andere würde am liebsten von der Rennstrecke abbiegen und in Richtung des weichen Grases laufen.

 

Bereits zum fünften Mal hat der Schlittenhundesportverein Baden-Württemberg mit Sitz in Todtmoos im Schwarzwald zum Schwabentrail in den Malmsheimer Wald geladen. „Genau genommen führt die Strecke über Gemarkungen in Renningen, Weil der Stadt und Heimsheim. „Wir haben von allen drei Gemeinden Genehmigungen für das Rennen eingeholt“, erzählt Melanie Steger vom Organisationsteam. Insgesamt 25 ehrenamtliche Helfer waren im Einsatz, damit die 225 Starts in verschiedenen Disziplinen reibungslos über die Bühne gehen konnten.

Qualifikationspunkte für WM und EM

Damit haben die Veranstalter bei ihrer fünften Auflage einen neuen Teilnehmerrekord aufgestellt. Das verwundert nicht, schließlich gab es beim Schwabentrail Qualifikationspunkte für die Welt- und Europameisterschaften im Zughundesport zu ergattern. Darüber hinaus zeigte sich das Wetter mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 15 Grad Celsius von seiner besten Seite. „Das Wetter war vor allem für die Zuschauer optimal. Die Hunde fühlen sich am wohlsten, wenn es leicht bedeckt ist und nur sieben bis acht Grad warm“, berichtet Melanie Steger, die sich einerseits über den neuen Teilnehmerrekord freut, andererseits aber auch sagt: „Vom Organisatorischen her ist das die absolute Obergrenze.“

Das größte Teilnehmerfeld gab es bei den Canicrossern (Hund und Mensch laufen) mit 102 Startern. Beim sogenannten Bikejoering (Hund läuft, Herrchen radelt) waren 72 Sportler am Start, beim Dogscootering (Hund läuft, Mensch fährt Roller) 56. Bei den Gespannen waren 18 Starter in den Listen aufgeführt.

Teilnehmer aus Österreich, der Schweiz und Frankreich

Diese hatten zum Teil weite Anfahrtswege in Kauf genommen: Zughundesportler aus Österreich, der Schweiz und Frankreich verliehen dem Schwabentrail internationales Flair. Auch aus Schleswig-Holstein waren Hundesportler gekommen. Fast schon den Status einer Lokalmatadorin hatte die mehrfache Welt- und Europameisterin Ursula Steeb aus Frickingen bei Reutlingen. Ein Blick auf die Starterlisten verriet auch, dass sich Zughundesport in jedem Alter betreiben lässt: Der jüngste Teilnehmer war sieben Jahre alt, der älteste 66.

Neu war bei der fünften Auflage des Schwabentrails, dass die Zuschauer in der Scheune einen Teil des Rennens live verfolgen konnten. Am letzten Aufstieg hatten die Veranstalter eine Kamera installiert, die Bilder „von der fiesesten Stelle der Strecke“ (Melanie Steger) übertrug.