Wie konnte es zu dem Unfall eines Regionalzugs mit einer Schafherde im Kreis Konstanz kommen? Der Elektrozaun des Geheges wird nun untersucht – und auch Zeugen werden gesucht.

Engen - Nach dem Zugunfall mit rund 50 toten Schafen im Kreis Konstanz prüfen Spezialisten der Bundespolizei, warum die Tiere auf die Schienen laufen konnten. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Konstanz am Donnerstag. Neben Zeugenbefragungen werde auch der Elektrozaun des Geheges untersucht.

 

Bei dem Unfall auf der Bahnstrecke zwischen Engen und Singen waren am Mittwochmorgen 450 Schafe aus ihrem Gehege ausgebüxt, 50 Tiere liefen schließlich auf die Schienen und wurden von dem Regionalzug erfasst. Die meisten der Tiere starben sofort, die anderen mussten noch vor Ort eingeschläfert werden. Der Lokführer und die vier Passagiere der Regionalbahn blieben unverletzt. Den entstandenen Schaden beziffert die Polizei auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag. Schäden an der Lok müssten allerdings noch begutachtet werden, hieß es.

Auf der Suche nach Beobachtungen

Die Ermittler erhoffen sich zudem Hinweise von Zeugen, die Beobachtungen entlang der Bahnstrecke gemacht haben könnten. Beispielsweise seien Hinweise von Lokführern der Güterzüge interessant, die in der Nacht auf der Bahnstrecke unterwegs waren, sagte der Polizeisprecher. Auch von einem nahegelegenen Sportplatz aus könnten - trotz der frühen Uhrzeit - Beobachtungen gemacht worden sein.

Die Schäferei erhob im SWR und im „Südkurier“ Vorwürfe, wonach jemand die Batterie des Elektrozauns abgeklemmt haben soll. In der Folge seien die Tiere ausgebüxt. „Diese Theorie können wir bislang nicht bestätigen“, hieß es bei der Polizei. Über den Verbleib der Batterie, war zunächst nichts bekannt.