Die Entgleisung eines Güterzugs auf der Strecke zwischen Burgstetten und Kirchberg im Sommer vergangenen Jahres ist auf Pfusch bei Instandsetzungsarbeiten zurückzuführen. Das geht aus einem Bericht der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle (EUB) des Bundes hervor.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Burgstetten - Die Entgleisung eines Güterzugs auf der Strecke zwischen Burgstetten und Kirchberg im Sommer vergangenen Jahres ist auf Pfusch bei Instandsetzungsarbeiten zurückzuführen. Das geht aus einem Bericht der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle (EUB) des Bundes hervor. Demnach hatten „mehrere kurz hintereinanderliegende (periodische) Gleislagefehler in der Längshöhe“ zu dem Unglück geführt. Diese Gleislagefehler hätten aus einem „eingeschränkt tragfähigen Untergrund sowie der nicht nachhaltig durchgeführten Instandsetzung der Mängel“ resultiert, heißt es in dem Jahresbericht der EUB.

 

Der Güterzug mit der Bezeichnung EZ 51298 war in der Nacht auf den 8. August vergangenen Jahres kurz nach Mitternacht in Fahrtrichtung Marbach verunglückt. Der letzte, leere Waggon des ansonsten mit Kohle und Stahl beladenen Zuges war unmittelbar nach dem Durchfahren des Bahnhofs von Burgstall aus dem Gleis gesprungen. Verletzt wurde niemand, der havarierende Zug richtete aber erhebliche Sachschäden an, welche die Unfalluntersuchungsstelle mit rund 800 000 Euro beziffert. So wurden nicht nur ein Gleis demoliert und ein Oberleitungsmast abgeknickt, der Oberbau der Gleise und die Oberleitung wurden über eine Länge von drei Kilometern beschädigt. Der entgleiste Waggon war noch einige Zeit mitgeschleift worden, der Zug blieb erst stehen, als die heruntergerissene Oberleitung keinen Strom mehr führte

Die Strecke war in der Folge einen Monat lang gesperrt. Mit Hilfe eines Gleisumbauzuges wurden allein 2000 Stahlschwellen ausgetauscht. Nur elf Monate später indes rückten die Bauarbeiter erneut an. Der Bahn war aufgefallen, dass der Untergrund der Gleise zu weich war. Dies hat sich nun offenkundig auch als Ursache für die Entgleisung vor mehr als einem Jahr herausgestellt. Mittlerweile sollte die Strecke aber endlich sicher sein. Die Bahn hatte zur Befestigung des Gleisbetts im Sommer schließlich die Strecke erneut mehr als zwei Wochen lang gesperrt und mehrere tausend Tonnen Schotter erneuern lassen.