Ein Livekonzert am Ende einer schwierigen Festspielsaison in Ludwigsburg: Nachwuchsmusiker spielen Mozart, Schostakowitsch und Gardel.

Ludwigsburg - Johanna Friedrich (Klarinette) und Lucie Müller (Violine) haben schon oft vorgespielt, meist sogar vor kritischen Jurys wie beim Wettbewerb Jugend musiziert. „Aber das ist etwas ganz anderes, als im großen Saal vor großem Publikum zu spielen“, sagt Lucie Müller. Genau das aber werden die 16-jährigen Schülerinnen nächste Woche tun – im Rahmen der Schlossfestspiele. Unter dem Titel „Zukunftsmusik“ werden sie am 15. Oktober mit anderen Schülern aus dem Markgröninger Helene-Lange-Gymnasium sowie Schülern der Ludwigsburger Jugendmusikschule und vom Stuttgarter Eberhard-Ludwigs-Gymnasium Werke aus der Klassik und Schlager aufführen.

 

Die Ensembles der Schulen haben schon vor einem Jahr mit den ersten Proben begonnen, denn das Konzert sollte am 14. Mai aufgeführt werden. Doch dann kam Corona dazwischen. „Wir wollten das Konzert aber nicht auf nächstes Jahr verschieben“, sagt die Festspielmitarbeiterin Nadja Rüde, „da wären die meisten Schüler gar nicht mehr da gewesen.“ Die Wahl fiel auf Oktober. „Und das erweist sich nun als Glück im Unglück“, meint Rüde. Denn so kann es nun sogar vor einem bis zu 300-köpfigen Publikum stattfinden. So viele dürfen laut Veranstalter bei Einhaltung der Corona-Abstandsregeln in den Theatersaal des Forums am Schlosspark kommen. Allerdings dürfen immer nur höchstens 20 Musiker auf der Bühne sein, weshalb das Goethe-Gymnasium nicht dabei ist. Dessen Orchester sind zu groß.

Der Funke ist übergesprungen

Das Ensemble des Helene-Lange-Gymnasiums wird unter anderem Medleys aus der Filmmusik von „Star-Wars“ und dem Musical „Die Schöne und das Biest“ sowie einen Walzer von Schostakowitsch präsentieren. Auch die anderen Schulen haben Werke von Schostakowitsch im Programm: Eine Gruppe der Jugendmusikschule wird zwei Sätze aus dessen Streichquartett Nummer 8 spielen und das Kammerorchester des Eberhard-Ludwig-Gymnasiums das Konzert Nummer 1 für Klavier, Trompete und Streichorchester.

Der neue Intendant Jochen Sandig und Nadja Rüde haben sich das Schools-Day-Konzert bei den Schlossfestspielen 2019 angeschaut und waren so begeistert, dass sie schon in der Pause beschlossen, dieses vom damaligen Leiter Thomas Wördehoff eingeführte Format weiterzuführen. Die Begeisterung der jungen Musiker sei ansteckend gewesen, sagt Rüde: „Wir haben nur das Konzert stärker in unser Konzept integriert.“ Darum die Namensänderung (der Schools-Day heißt jetzt Generation-Zukunft-Musik) und darum auch ein Spiel mit Soundcollagen, die auch am Konzertabend zu hören sein werden.

Spiel auf unterschiedlichen Levels

Im letzten Jahr haben unsere Schwestern bei diesem Konzert mitgesungen, jetzt spielen wir dort“, sagt Johanna Friedrich, die mit sechs Jahren erstmals am Klavier saß und seit fünf Jahren Klarinette spielt. „Ich wollte etwas machen, was man auch gut in der Gruppe spielen kann“, sagt sie. Bis zum Konzert gibt es noch zwei Sonderproben. „Aber wir mussten eh nicht so viel proben wie die anderen“, sagt Lucie Müller, die seit elf Jahren Violine spielt. Zur Idee von Generation-Zukunft-Musik gehöre auch, dass Schüler unterschiedlicher Spielstandards zusammen musizierten, sagt Nadja Rüde.