Jeff Bezos hat mit der Idee, Pakete durch Drohnen auszuliefern, weltweit die Phantasie seiner Kunden beflügelt. Doch bevor die Vision Realität wird, werden noch Jahre vergehen – und nur wenige dürften den Preis dafür bezahlen.

Stadtentwicklung & Infrastruktur: Andreas Geldner (age)

Stuttgart - Das Bild beflügelt die Phantasie: Könnten die Pakete vom Christkind in ein paar Jahren tatsächlich mit leisem Sirren vom Himmel schweben? Wenn man dem Amazon-Chef Jeff Bezos glauben will, dann werden schon binnen vier bis fünf Jahren Minidrohnen eilige Kurierdienste bis zu einem Gewicht von 2,25 Kilogramm übernehmen. Man teste bereits Prototypen, sagte Bezos dem US-Sender CBS – und lieferte damit für ein vorweihnachtliches Fernsehporträt gleich weltweit Schlagzeilen.

 

Es fehlen zwar noch so ein paar Kleinigkeiten wie die Genehmigung der US-Luftsicherheitsbehörde FAA. Aber ein richtiger US-Entrepreneur lässt sich von den Gesetzen der Schwerkraft nicht schrecken. Die USA sind beim Thema Drohnen in der Tat ein Pionier. Damit sind nicht die Kampfdrohnen gemeint, die im pakistanischen Grenzgebiet Terroristen jagen. Als eines der ersten Länder der Welt arbeiten die Vereinigten Staaten an Regularien für zivile Drohnen. Anfang November hat die FAA einen Zeitplan dafür vorgestellt. Doch man muss das vorsichtig betrachten. Das „Wall Street Journal“ sprach von „einem ersten Schritt, um nach Meinung der Befürworter im Jahr 2025 tausende von Routineflügen im Auftrag von Regierungsstellen und privaten Betreibern möglich zu machen.“ Zwischen Bezos’ Visionen und der Realität liegen also viele Konjunktive – und ein Jahrzehnt. Von 2015 an gibt es erst einmal Tests.