Der Fahrzeugbestand in der Landeshauptstadt erreicht eine neue Höchstmarke, gleichzeitig sackt die Zahl der Diesel ab.

Stuttgart. - Das Kfz-Gewerbe in Baden-Württemberg hat das erste Halbjahr 2017 mit einem Zulassungsplus von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgeschlossen. In Stuttgart lag das Plus bei nur 0,3 Prozent. Deutliche Verluste beim Diesel würden durch steigende Verkäufe bei Benzinern „zumindest quantitativ ausgeglichen“, sagt Michael Ziegler, der Präsident des Kraftfahrzeuggewerbes im Land.

 

In Stuttgart steigt die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge weiter, laut Kfz-Innung Region Stuttgart auf den Rekordwert von 302 404 Fahrzeugen. 2005 lag diese Zahl zwar nach Daten des Statistikamtes der Stadt schon einmal höher (308 917), damals wurden aber noch vorübergehende Stilllegungen und Außerbetriebsetzungen mitgezählt. Seit 2008 weist das Amt nur noch die angemeldeten Autos aus. Damals waren es 271 463. Innerhalb von zehn Jahren ist der Bestand in der Stadt damit um elf Prozent gewachsen.

Bestand nur noch fünfstellig

Zum Jahresende 2017 lag die Zahl der Selbstzünder bei 102 424. Inzwischen ist der Bestand unter die 100 000er-Marke gefallen. 99 335 Diesel seien Ende Juni 2018 zugelassen gewesen, vermeldet die Innung. Dieser Trend weg vom Diesel werde sich verstärken, „je näher die Fahrverbote rücken“, sagt Innungs-Geschäftsführer Christian Reher. Ohne Nachrüstlösung bleibe den Haltern nur, den Wagen zu verkaufen oder zu verschrotten. Das stadtweite Fahrverbot für Diesel bis einschließlich Euro 4 soll für die Stuttgarter zum 1. April 2019 greifen, für alle anderen zum 1. Januar 2019. Eine Nachrüstung ist nicht in Sicht. Sie wird sowohl von der CDU in der Bundesregierung als auch von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und den Autoherstellern abgelehnt.

E-Autos spielen keine Rolle

Bei den Neuzulassungen zeigten sich in den ersten fünf Monaten gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum starke Verluste für den Diesel, nur im Juni wurden 17 mehr verkauft als im Vorjahr. Insgesamt gab es im Juni 1656 Diesel-Neuzulassungen und 3225 neue Benziner. Bei den Besitzumschreibungen, also dem Wechsel gebrauchter Fahrzeuge, ging die Nachfrage nach Diesel-Pkw gegenüber dem Vorjahr zwar auch stark zurück, insgesamt wechseln aber bei den Gebrauchtwagen deutlich mehr Diesel (62,2 Prozent) als Benziner den Besitzer. Nach wie vor kaum eine Rolle spielen Elektroautos. Der Bestand liegt bei 1415 reinen E-Fahrzeugen.