Für rund 2500 Beschäftigte des Autozulieferers Elring-Klinger sind die Jobs für rund drei Jahre gesichert. Wie die Vereinbarung aussieht und für wen sie gilt.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Dettingen/Erms - Für rund 2500 Beschäftige des Autozulieferers Elring-Klinger sind die Jobs bis Ende 2024 gesichert. Von der Jobgarantie profitiert damit gut ein Viertel der Konzernbelegschaft. Sie gilt für die rund 1800 Beschäftigten des Stammsitzes in Dettingen/Erms sowie für die umliegenden Werke in Lenningen, Neuffen, Neuhausen und Reutlingen.

 

„Mit diesem Schritt bekennen wir uns klar zu unseren Standorten in und um Dettingen“, sagte Vorstandschef Stefan Wolf.

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Die Vereinbarung umfasst unterschiedliche Maßnahmen.

Tarifliches Zusatzgeld geht in Weiterbildung

So soll unter anderem das tarifliche Zusatzgeld (T-Zug) für die Jahre 2022 bis 2024 nicht ausbezahlt, sondern für Qualifizierungsmaßnahmen der Beschäftigten vor allem mit Blick auf den Wandel hin zu alternativen Antrieben und Elektromobilität verwendet werden. Das entspricht rund einer Million Euro.

Für die Altersteilzeit soll die Quote von vier auf sechs Prozent erhöht werden, was zunächst bis Ende nächsten Jahres gilt. Zudem sollen die Möglichkeiten für Sabbaticals geschaffen werden, um der individuellen Lebensplanung gerecht zu werden. Es gebe eine verstärkte Nachfrage, sagte ein Firmensprecher.

Recht auf Homeoffice

Auch haben die Beschäftigten künftig das Recht, mobil zu arbeiten, wenn es mit ihrer Aufgabe vereinbar ist. Zudem können Mitarbeiter, die eigentlich keinen Anspruch auf Umwandlung des tariflichen Zusatzgeldes haben, dieses ganz (sieben Tage) oder teilweise (drei Tage) in Freizeit umwandeln. Normalerweise dürfen nur Mitarbeiter, die Kinder oder Pflegebedürftige haben oder in Schichten arbeiten, die Umwandlung nutzen.

Auch bei den Veränderungen aufgrund der Digitalisierung will Elring-Klinger seine Belegschaft aktiv einbinden und zahlreiche Projekte vorantreiben. Auch sollen die bisherigen Regelungen zur Gruppenprämie am Stammsitz überarbeitet werden. Derzeit laufen Gespräche mit dem Betriebsrat.

Betriebsrat und Management zufrieden

Betriebsrat und Management äußerten sich zufrieden mit der Vereinbarung. „Mit diesem Zukunftspaket für flexible Arbeitsbedingungen, Qualifizierung und Beschäftigungssicherung haben wir wichtige Weichen für die ‚Dettinger Standorte‘ gestellt und können uns nun auf die großen Herausforderungen, die vor uns stehen, konzentrieren“, sagte Personalmanagerin Doris Höpfl.

„Bis 2025 muss sich niemand Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Markus Siegers. Das sei in diesen Zeiten eine Besonderheit, meinte er auch mit Blick auf den Standort Langenzenn.

Elring-Klinger will die Produktion im fränkischen Werk Langenzenn schrittweise auslaufen lassen und die Geschäfte im Geschäftsbereich Abschirmtechnik bündeln. Das Auslaufen der Produktion solle zum Juli 2022 starten. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sollen in der Nähe des Standorts fortgeführt werden. In dem Werk sind etwa 200 Menschen beschäftigt.