Zulieferer Elring-Klinger Dichtungshersteller reduziert im Corona-Krisenjahr die Schulden

Der Dichtungshersteller Elring-Klinger hat selbst im schwierigen Jahr 2020 Schulden abbauen können. Möglich gewesen sei dies dank der eingeleiteten Effizienzprogramme, erklärt die Konzernspitze.
Stuttgart - Der Autozulieferer Elring-Klinger hat im Coronajahr 2020 seine Verschuldung weiter reduzieren können. „Das globale Effizienzsteigerungsprogramm, das der Vorstand Anfang 2019 implementiert hat, entfaltete sich auch 2020 weiter“, teilt der Dichtungshersteller aus Dettingen/Erms mit. Nicht zuletzt dadurch seien die Schulden, die das Unternehmen unter anderen bei Finanzinstituten habe, um 136,5 Millionen Euro auf 458,8 Millionen Euro gesunken.
„Das Jahr 2020 war aufgrund der Herausforderungen durch die Coronavirus-Pandemie gewiss kein einfaches Jahr“, kommentiert Stefan Wolf, Vorstandschef von Elring-Klinger, die vorläufigen Zahlen. Unter diesen Rahmenbedingungen sei er insgesamt mit den Ergebnissen zufrieden. Der Umsatz des Zulieferers ist um 14,3 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro gesunken. Noch deutlich stärker ist das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) gesackt. Es lag mit 27,2 Millionen Euro knapp 56 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Umsatz und Ergebnis im Rahmen der Erwartungen
Damit lag der Konzern bei Umsatz und Ergebnis im Rahmen seiner Erwartungen, die im Mai 2020 während des ersten Corona-Lockdowns angepasst worden waren. Die Pandemie-bedingten Ergebniseinbußen von rund 42 Millionen Euro würden bereits positive Effekte etwa aus der Inanspruchnahme der Kurzarbeit in Deutschland enthalten. Gleichzeitig habe sich das Ergebnis aufgrund des globalen Programms zur Effizienzsteigerung um rund 47 Millionen Euro verbessert.
Konzentration auf neue Antriebe
Darin enthalten seien sowohl kurzfristige Effekte wie die Reduzierung von Reise- und Sachkosten als auch strukturelle Elemente wie die Minderung von Materialkosten oder Anpassungen von Verkaufspreisen auf gegenwärtige Niveaus, heißt es. Bei Letzterem handelt es sich beispielsweise um Aufträge von Autoherstellern, deren Laufzeit von normalerweise sieben bis acht Jahren bereits beendet sind, nun aber um einige Jahre verlängert werden. Der Hintergrund: Die Autobauer konzentrieren sich derzeit – Stichwort Transformation – vor allem auf neue Antriebe. Verbrennermodelle werden dagegen kaum weiter entwickelt. Stattdessen halten die Konzerne diese Modelle, auch wenn sie das Ende der Laufzeit eigentlich erreicht haben, länger im Programm. Dies geht nur, wenn die Zulieferer sie weiter mit Komponenten beliefern.
Wie sich die Zahl der Beschäftigten entwickelt hat, erklärte Elring-Klinger nicht. Früheren Angaben zufolge sind knapp 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern tätig.
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