Für die wohl denkwürdigste Geschichte sorgte aber der wohl denkwürdigste Komponist des 20. Jahrhunderts: Nachdem Matthias Hölle jahrelang mit Karlheinz Stockhausen (unter anderem bei den ersten „Licht“-Uraufführungen in Mailand) zusammengearbeitet hatte, musste er 1983 für eine geplante Aufführung mit dem Kölner Meister wegen Bayreuther „Ring“-Proben mit Georg Solti absagen. Stockhausen, hoch erregt, schrieb Wolfgang Wagner einen (wie immer: handschriftlichen) Brief mit der Bitte, den Sänger zu ermahnen, auf dass dieser zurückfinde „auf den richtigen und einzigen Weg der Ehe mit meinem Werk“.

 

Hölle ist bei seinem Entschluss und in Bayreuth geblieben. Von dort hat er später Abschied genommen. In Stuttgart singt er zurzeit noch den Komtur, 2018 wird er als Gast bei der Wiederaufnahme des „Parsifal“ nochmals den Titurel geben. An diesem Montag aber sagt er der Stuttgarter Oper offiziell Adieu: mit einer Rückkehr zu seinen Wurzeln. Zwei Sätze Schuberts für Klaviertrio finden sich da zwischen Liedern von Beethoven, Schubert und Löwe, „und eigentlich“, sagt der Bass, „sollte ich mit dieser Musik aufhören. Nur dasitzen, lauschen, nicht mehr singen. Es ist alles gesagt.“