Ein Jahr lang hat unsere Redaktion Porträts von Menschen veröffentlicht, die Opfer des Nazi-Terrors geworden sind und denen in Stuttgart ein Stolperstein gewidmet ist. Dieser persönliche Zugang zur Geschichte trägt hoffentlich dazu bei, den Wert von Menschenwürde und Vielfalt zu unterstreichen, kommentiert Jan Sellner.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Wie setzt man ein Zeichen? Ein Zeichen gegen Geschichtsvergessenheit? Einige unserer Mitmenschen versuchen dies hartnäckig, in dem sie kleine, mit einer beschrifteten Messingplatte versehene Steine ins Trottoir einfügen – sogenannte Stolpersteine. Darauf stehen die Namen sowie die Lebens- und Sterbensdaten von Nazi-Opfern. Menschen, die aus antisemitischen, rassistischen, politischen, homophoben, religiösen oder anderen Gründen verfolgt wurden, und von denen die meisten brutal zu Tode kamen. Viele davon im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, das an diesem Montag vor 80 Jahren von der Roten Armee befreit worden ist. Das ist mehr denn je ein Anlass zum Nachdenken, Erinnern – und Zeichen setzen.