Das Projekt well.come.back ist ein Dank an Schüler und soll die Klassengemeinschaften stärken. Beteiligt sind mehr als 20 Geldgeber.

Stuttgart - Homeschooling, Wechselunterricht, der Verzicht auf Ausflüge und Klassenfahrten haben die Kinder und Jugendlichen hart getroffen. Nach den Sommerferien soll es deshalb nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Stadt, Staatliches Schulamt und Stiftungen schaffen Angebote, die den Schülerinnen und Schülern der öffentlichen allgemeinbildenden Schulen den Start erleichtern – und versüßen.

 

Schüler kommen zu Wort

Well.come.back heißt die Aktion, die mit Stuttgarter Klassentagen startet: Vor oder direkt nach den Sommerferien sollen die Schüler zu Wort kommen. Beispielsweise dazu, wie der Fernunterricht gelaufen ist, was ihnen Angst macht, was sie vermisst haben während der Pandemie, welche Wünsche sie für das neue Schuljahr haben oder was die Klasse braucht, um als Gemeinschaft wieder gestärkt zu werden. Dafür werden Materialien und Methoden bereitgestellt.

Jede zweite Schule hat sich angemeldet

„Wir haben den Bedarf nach den Pfingstferien erkannt“, sagt Gerhard Menrad, Rektor der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule. „Die Schüler mussten lernen, dass sie nicht mehr allein am Bildschirm, sondern wieder zusammen lernen und als Klasse eine starke Gemeinschaft sein können. Das Material, das wir dafür bekommen, nutzen wir sehr gern.“

Was die Kinder vermutlich am meisten herbeisehnen, das ist das Eis für alle nach den Ferien: Als Symbol und Geste der Wertschätzung sollen in der zweiten Schulwoche sechs Kühllaster täglich circa 30 Schulhöfe ansteuern und Eis an die Schüler verteilen. Wahlweise dürfen die Schulen Gutscheine ordern. Federführend für die Logistik ist die Vector-Stiftung. „74 von 140 Schulen haben sich schon angemeldet“, sagt Edith Wolf von der Stiftung. Dritter Baustein sind Aktionen im Klassenverbund, wofür den rund 2000 Klassen der öffentlichen Schulen rund 2000 Angebote verschiedenster Bildungsakteure auf einer Internetplattform zur Wahl stehen. „Wir haben nach Pfingsten bereits verschiedene Ausflüge gemacht wie beispielsweise Kanufahren am Max-Eyth-See, wofür einige Kinder ihre Bonuscard genutzt haben, aber es gibt Aktivitäten, die für uns ohne well.come.back einfach zu teuer wären“, sagt Schulleiter Gerhard Menrad.

Stadt zahlt 120 000 Euro

Die Stadt wird sich mit 120 000 Euro am Projekt beteiligen, die Vector-Stiftung, die Bürgerstiftung und die Stuttgarter Kinderstiftung unterstützen die Aktion mit ihrem logistischen Know-how und Spenden in Höhe von 200 000 Euro, weitere 60 000 Euro sollen bei weiteren Stiftungen und Unternehmen akquiriert werden. „Wir haben Spendenzusagen von 21 Organisationen und freuen uns über jede weitere“, so Edith Wolf.