Der französische Schauspieler Alain Delon ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte er in den Sechzigern und Siebzigern. Delon spielte mit Größen wie Romy Schneider und Jean-Paul Belmondo. Ein Rückblick auf seine schönsten Filme.
Eine lange und abwechslungsreiche Filmkarriere ist es, auf die Fans des französischen Filmstars zurückblicken können. Den Höhepunkt seiner Schauspielkarriere erlebte Alain Delon bereits in den Sechziger und und Siebziger Jahren, in denen auch einige seiner besten Filme entstanden. Eine Auswahl.
Delon legt sich früh ein Image zu
Seine erste Filmrolle erhielt der Franzose 1957. In „Die Killer lassen bitten“ übernahm er in einer Nebenrolle einen Mörder und fand so frühzeitig zu einem Image, mit dem ihn das Publikum fortan verband. Viele weitere Kriminalfilme sollten folgen.
So stand der Franzose etwa mit Nouvelle Vague-Star Jean-Paul Belmondo in dem Gangsterfilm „Borsalino“ (1970) vor der Kamera. An der Seite von François Capella (Jean-Paul Belmondo) kämpft sich Junggangster Roch Siffredi (Alain Delon) im Marseille der 1930er Jahre nach oben. Nach einem Knastaufenthalt besucht er seine Geliebte Lola (Catherine Rouvel), die sich mittlerweile jedoch von Capella aushalten lässt. Nachdem die Ansprüche geklärt sind, macht sich das Gangsterduo daran, den Fischmarkt von Marseille unter seine Fittiche zu bringen.
Auch in „Der eiskalte Engel“ (1967) blieb der Franzose dem Genre treu. Delon spielt einen Profi-Killer, der scheinbar durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist. Als es bei einem Auftragsmord jedoch eine ungewollte Zeugin gibt, ändern die Dinge ihren Lauf.
Vorliebe für Extreme
Alain Delon hatte eine Vorliebe für das Extreme, zumindest, was seine Filmauswahl anging. Im Thriller „Vier im roten Kreis“ (1970) ist er als Einbrecher Corey gemeinsam mit dem gerade entflohenen Häftling Vogel (Gian Maria Volonté) und dem Ex-Polizisten (Yves Montand) an einem Einbruch beteiligt. Der perfekt geplante Einbruch gerät schließlich wegen der polizeilichen Fahndung sowie weiterer Umstände immer mehr in Gefahr.
Auch im Kriminalfilm „Endstation Schafott“ (1973) ist Alain Delon im kriminellen Milieu unterwegs. Als Ex-Bankräuber baut er sich trotz herber Rückschläge mühevoll eine neue Existenz auf, doch die Polizei glaubt nicht an seine Läuterung und ist ihm dicht auf den Fersen. Auch in diesem Streifen kommt die Liebe – in Form einer den Bankräuber von allem Bösen heilenden Liebesbeziehung – nicht zur kurz.
Gemeinsam mit Romy Schneider vor der Kamera
Nicht nur Alan Delons privates Liebesleben war rasant und bewegte sich häufig im Schauspiel-Millieu, auch in seinen Filmen werden seine Figuren oft zum Frauenheld. Im Film „Der Swimmingpool“ (1969) um eine erotische und zeitgleich dramatische Vierecksbeziehung spielte Delon an der Seite der österreichischen Schauspielerin Romy Schneider, mit der er auch einige Jahre eine Beziehung führte. Die Beziehung zwischen den beiden Filmstars sorgte nicht zuletzt auch im Film für erotische Spannung.
Denn im Film wird das Urlaubsglück der Hauptfiguren Marianne (Romy Schneider) und Jean-Paul (Alain Delon) getrübt, als Marianne ihren ehemaligen Liebhaber Harry (Maurice Ronet) und dessen Tochter Penelope (Jane Birkin) in ihr Sommerhaus nach St. Tropez einlädt. Was ein paar harmonische Tage unter der französischen Sonne werden sollten, endet in einem tödlichen Streit.
In „Swimming Pool“ stand Romy Schneider erstmalig wieder mit ihrer ehemaligen großen Liebe vor der Kamera. Der Film wurde in Frankreich ein Riesenerfolg und führte zu einem zweiten Karriereschub der Schauspiel-Ikone.
Delon, der Adelige
Dass Delon auch anders kann, zeigte er in Luchino Viscontis Meisterwerk „Der Leopard“ (1963), der 1963 bei den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt wurde. Im Film verkörpert er den adeligen Tancredi Falconeri. Zur Zeit der Einigungsbestrebungen Garibaldis im Italien des 19. Jahrhunderts arrangiert sich ein alter Fürst zum Schein mit den aufstrebenden bürgerlich- liberalen Kräften, indem er seinen Neffen Tancredi Falconeri (Alain Delon) mit der Tochter des Bürgermeisters Angelica Sedara (Claudia Cardinale) verheiratet. Gleichzeitig stellt er sich einem neuen Königreich Italien entgegen. Bei einem Ball treffen schließlich alte und neue Gesellschaft aufeinander.
Letzter Auftritt als Caesar
Seine Kinokarriere beendete Delon offiziell 1998, trat im Anschluss jedoch weiter in französischen Fernsehfilmen auf. 2008 kehrte Delon in der Rolle des Julius Caesar in einer Asterix-Verfilmung ein letztes Mal auf die Kinoleinwand zurück.
2019 wurde Delon beim Festival in Cannes schließlich mit der Goldenen Palme für sein Lebenswerk geehrt.
Weitere Filme mit Alain Delon
• Nur die Sonne war Zeuge (1960)
• Rocco und seine Brüder (1960)
• Liebe 1962 (1962)
• Lautlos wie die Nacht (1963)
• Die schwarze Tulpe (1964)
• Die Abenteurer (1967)
• Außergewöhnliche Geschichten (1968)
• Der Clan der Sizilianer (1969)
• Rivalen unter roter Sonne (1971)
• Der Chef (1972)
• Scorpio, der Killer (1973)
• Tödlicher Hass (1973)
• Monsieur Klein (1976)
• Der Fall Serrano (1977)
• Airport `80 – die Concorde (1979)
• Fabio Montale (2001)
• Asterix bei den Olympischen Spielen (2008)