In Deutschland ist er vor allem durch den Roman „Mein Herz so weiß“ bekannt geworden. Aber auch sonst hat der spanische Autor Javier Marías Literaturgeschichte geschrieben. Nachruf auf einen großen Dichter

Er sei in den letzten Jahrzehnten für die Literaturliebhaber in der ganzen Welt die Verkörperung des spanischen Romans gewesen, schrieb die spanischen Tageszeitung „El País“ in ihrer Montagsausgabe über den am Sonntag kurz vor seinem 71. Geburtstag verstorbenen Schriftsteller Javier Marías und widmete ihrem langjährigen Kolumnisten den Aufmacher auf der Titelseite und den Leitartikel. Der Spross einer bildungsbürgerlichen Familie aus dem Madrider Stadtteil Chamberí, der bereits im Alter von elf Jahren mit dem Schreiben begann, hat seit dem Jahr 1971 sechzehn Romane und mehrere Bände mit Kurzgeschichten und mit Sammlungen seiner Zeitungskolumnen veröffentlicht, war seit 2008 Mitglied in der elitären Real Academia Española und wurde auch immer wieder als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt.