Die Delta-Variante breitet sich in Europa weiter aus und bei der Fußball-EM werden die Zuschauerzahlen erhöht. Markus Söder kritisiert diese Entscheidung der Uefa scharf.

München - Angesichts der Corona-Gefahr durch die Delta-Variante hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die UEFA wegen der hohen Zuschauerzahlen bei der Fußball-Europameisterschaft scharf kritisiert. Die Entscheidungen der UEFA seien „null nachzuvollziehen“, sagte Söder am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. „Das, was die UEFA jetzt macht, ist für mich nicht akzeptabel, dass einfach irgendwelche Zuschauerzahlen so imaginär erhöht werden, ohne Sinn und Zweck, dass dann sozusagen durch ganz Europa hier die Möglichkeit von Verbreitung besteht.“

 

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Das sei „nicht sinnvoll“, und es widerspreche dem Grundcharakter der EM, kritisierte der CSU-Vorsitzende, nämlich „eine EM mit Freude und Vorsicht zugleich und eine EM mit gutem Gewissen“ zu haben.

Bis zu 45.000 Zuschauer in Wembley

Er drücke der deutschen Mannschaft die Daumen, sagte Söder mit Blick auf das Achtelfinale gegen England am Abend in London. Als Fan könnte man sich zwar ärgern, dass die Zuschauerzahlen einseitig erhöht worden seien. Das werde die deutsche Mannschaft wohl eher anspornen. Infektiologisch aber sei dies nicht nachvollziehbar, kritisierte er.

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Bis zu 45 000 Fans sind am Dienstagabend (18.00 Uhr/ARD und Magenta TV) zugelassen. Für die Halbfinals und das Endspiel sollen sogar 60 000 Zuschauer in das Wembley-Stadion dürfen. Weil die Corona-Zahlen durch die Delta-Variante zuletzt in Großbritannien wieder stiegen, ist der Schritt umstritten.