Zwangsprostitution und Menschenhandel „Wir haben in Deutschland einen legalisierten Sklavinnenmarkt“

Kaum eine Frau sei freiwillig Hure, sagt Sabine Constabel vom Verein Sisters. Die Stuttgarter Sozialarbeiterin fordert strengere Gesetze gegen Zuhälter und Menschenhändler.
Stuttgart - Es sei höchste Zeit gewesen, dass die Polizei im Rotlichtmilieu härter durchgreife, sagt Sabine Constabel, Vorstand im Verein „Sisters“, der Frauen deutschlandweit beim Ausstieg aus der Prostitution hilft. „Ein sauberes Bordell, in dem glückliche Frauen arbeiten, das gibt es nicht.“ Mindestens 80 Prozent der Frauen seien Zwangsprostituierte, die sich in einem System der Abhängigkeit und Unterdrückung befänden. „Wir haben in Deutschland einen legalisierten Sklavinnenmarkt“, sagt die Stuttgarter Sozialarbeiterin und fordert schärfere Strafen für Zuhälterei und Menschenhandel. Da müsse der Gesetzgeber dringend nachbessern.
Die Thailänderinnen leben oft in einem verschlossenen Verbund
Vor allem Frauen aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn würden in deutschen Bordellen beschäftigt. Nur einen kleinen, aber konstanten Anteil machten Thailänderinnen aus. Diese lebten oft in einem sehr verschlossenen Verbund, in einer Art Familienstruktur.
„Es ist ein Marktvorteil für die Zuhälter, wenn Frauen verschiedener Nationalitäten angeboten werden“, beschreibt Constabel die Gesetzmäßigkeiten einer Branche, in der traurigerweise mit Frauen wie mit Ware gehandelt würde. Thailand sei ein beliebtes Ziel für Sextouristen. Und schon lange würden die Thailänderinnen mit falschen Versprechungen und der Aussicht auf hohe Verdienstmöglichkeiten nach Deutschland gelockt. „Hier kommt das böse Erwachen, wenn sie merken, dass sie Opfer der organisierten Kriminalität geworden sind“, sagt Constabel. Aus den Händen der Zuhälter zu entkommen, sei schwierig. Es herrsche ein rigides System der Kontrolle in den Bordellen. Außerdem hätten die Frauen berechtigte Angst, wieder nach Hause geschickt zu werden.
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