An zwei Tagen hintereinander gehen in Teilen Stuttgarts die Lichter aus. Kommt es immer häufiger zu solchen Stromausfällen? Die Stuttgart Netze beziehen Stellung.
Plötzlich ist es dunkel, der Fernseher geht aus und das Handy lädt nicht mehr: Zuerst legte am Montag eine Störung im Stromnetz die Stuttgarter Stadtteile Stammheim und Zuffenhausen lahm, am Tag drauf sind Menschen im Stuttgarter Westen von einem Stromausfall betroffen. Drohen solche Blackouts in Zukunft häufiger?
Ein Sprecher der Stuttgart Netze gibt Entwarnung: „Dass diese Störungen in kurzer Folge auftreten, ist reiner Zufall und folgt keinem erkennbaren Muster.“ In der Landeshauptstadt verzeichnet der Netzbetreiber jährlich etwa 50 solcher Vorfälle. „Tatsächlich sind diese im Vergleich zum Vorjahr rückläufig“, sagt der Sprecher.
Im Durchschnitt sei jeder Stuttgarter Bürger nur etwa sieben Minuten im Jahr ohne Strom, der bundesweite Durchschnitt liegt bei 10,6 Minuten. „Diese Kennzahlen verdeutlichen die hohe Zuverlässigkeit unseres Stromnetzes trotz der immer höheren Komplexität“, sagt der Sprecher. Angesichts des 5600 Kilometer langen Stuttgarter Stromnetzes könne es jedoch in Ausnahmen zu „Materialdefekten“ kommen.
Dies war beim Stromausfall im Stuttgarter Westen der Fall. Ein kaputtes Mittelspannungskabel hatte den Blackout am Dienstag ausgelöst. Betroffen waren zwölf Umspannstationen, davon fünf Kundenumspannstationen von Unternehmen. Insgesamt waren rund 4000 Menschen vorübergehend ohne Elektrizität.
Rund 5500 Menschen mussten am Montag in Stammheim und Zuffenhausen ohne Strom auskommen. Der Stromausfall wirkte sich auch auf den Reichsbürger-Prozess gegen die Gruppe von Heinrich XIII. Prinz Reuß aus. Der Prozess vor dem Oberlandesgericht war für etwa halbe Stunde unterbrochen und wurde zunächst mittels Notstrom fortgesetzt, dann aber vorzeitig beendet. Der Grund für den Blackout: Ein Baggerfahrer hatte ein Mittelspannungskabel beschädigt.
