Zum zweiten Jahrestag melden sich die Macher der Techno-Parade über eine Zeitungsanzeige.

Duisburg - Zwei Jahre nach der Katastrophe bei der Loveparade hat Duisburg am Dienstag erneut der Opfer gedacht. Bereits in der Nacht zu dem Jahrestag fanden sich Trauernde am Unglücksort in der Nähe des Hauptbahnhofs ein. Mit unzähligen roten Grablichtern erinnerten sie an die 21 Menschen, die am 24. Juli 2010 im Verlauf einer Massenpanik ums Leben kamen. Im Gedränge waren außerdem Hunderte Besucher des Techno-Festivals verletzt worden.

 

Die Gedenkfeiern zum zweiten Jahrestag begannen gegen 14.00 Uhr mit der Sperrung des Karl-Lehr-Tunnels, wo das Unglück geschah. Betroffene konnten dort an die Ereignisse zurückdenken. Am Zu- und Ausgang des Partygeländes war die Panik entstanden.

Gedenkveranstaltung für Dienstagabend geplant

Nach der Trauer am Unglücksort und einem Mahnmarsch war für Dienstagabend eine Gedenkveranstaltung in der Innenstadt geplant. Auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) wurde erwartet.

Erstmals auf einer Loveparade-Gedenkfeier sollte der Duisburger Oberbürgermeister sprechen. Neues Stadtoberhaupt ist seit Anfang Juli der SPD-Politiker Sören Link. Sein Vorgänger Adolf Sauerland (CDU) war bei der Gedenkfeier im vergangenen Jahr unerwünscht gewesen, weil er die politische Verantwortung für das Unglück nicht übernehmen wollte. Im Februar wurde Sauerland abgewählt.

In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erschien am Dienstag eine Traueranzeige vom „Team der Loveparade“, in der es heißt: „Wir bedauern aus tiefstem Herzen das Leid, das den Menschen widerfahren ist. Hätte es die Loveparade nicht gegeben, würden die Menschen noch leben.“ Der Veranstalter Lopavent hat die früher jährliche Massenparty nach der Duisburger Katastrophe eingestellt. Ermittlungen der Justiz nach Verantwortlichen richten sich auch gegen Mitarbeiter von Lopavent.

Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt insgesamt gegen 17 Beschuldigte, darunter elf Bedienstete der Stadt. Der Zugang nahe dem engen Straßentunnel bot zu wenige Ausweichflächen. Außerdem fehlten etwa Lautsprecheranlagen für Durchsagen an die Menge. Kurz vor dem zweiten Jahrestag hatte die Sonderkommission der Polizei ihre Ermittlungen weitestgehend abgeschlossen. Ein Team von Staatsanwälten ist aber weiter mit der Aufarbeitung des Geschehens befasst.