Nach dem Vorfall am Wilhelm-Geiger-Platz ist die Bestürzung im Bezirksrathaus groß. Da der Tathergang noch nicht bekannt ist, geistern wildeste Spekulationen durch den Stadtbezirk. Schultes Johannes Heberle ruft zur Besonnenheit auf.

Nach einem Wohnungsbrand in einem Wohnhaus in Feuerbach hat die Polizei am Dienstagnachmittag einen mit zwei Messern bewaffneten Mann verhaftet. Außerdem wurden im verrauchten Gebäude zwei Personen, eine 53 Jahre alte Frau und ein 32-jähriger Mann entdeckt, die wenig später in einem Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlagen. Mehr gibt die Kriminalpolizei aus ermittlungstaktischen Gründen bislang nicht bekannt.

 

Im Stadtbezirk und in sozialen Netzwerken ist nicht nur die Anteilnahme groß, auch verschiedene Gerüchte zu möglichen Hintergründen machen bereits die Runde. Feuerbachs Bezirksvorsteher Johannes Heberle, der am Mittwochvormittag mit Polizeipräsident Markus Eisenbraun telefoniert hat, warnt vor solch einer Vorverurteilung. „Der Vorfall unweit vom Wilhelm-Geiger-Platz ist schlimm und traurig. Den Familien und Angehörigen der beiden Verstorbenen gilt unser Mitgefühl. Was genau geschehen ist, ist Teil der polizeilichen Ermittlungsarbeiten.“

Er bittet darum, von Spekulationen, die verschiedene Personen- und Gesellschaftsgruppen betreffen würden, abzusehen. Er habe Vertrauen in die Polizei und gehe davon aus, dass die Geschehnisse aufgeklärt werden. „Mein Dank gilt auch den Rettungskräften, die am Einsatz beteiligt waren“, so Heberle, der am Dienstagnachmittag, also zum Zeitpunkt des Vorfalls, nicht im Bezirksrathaus am Wilhelm-Geiger-Platz war. „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jedoch schon.“ Dementsprechend hätten sie teilweise auch den Schuss, den ein Beamter abgegeben hat, gehört. „Die Bestürzung im Team ist groß und haben wir das Ganze natürlich auch thematisiert“, so der Bezirksvorsteher.

Trotz der tödlichen Messerattacke im Oktober 2021 und dem jüngsten Vorfall sieht er kein generelles Sicherheitsproblem in Feuerbach. „Die beiden Fälle haben nicht direkt etwas mit dem Stadtbezirk oder gar dem Wilhelm-Geiger-Platz zu tun.“ Das sei beispielsweise nicht mit dem Schlossgarten zu vergleichen. „Ich habe keine Angst, nachts durch Feuerbach zu gehen.“