Hans-Peter Igl will Rathauschef in Steinheim an der Murr werden. Dem Amtsinhaber Thomas Winterhalter wirft er vor allem vor, dass er die Bürger nicht mitnehme.
Lange schien es so, als würde Thomas Winterhalter sicher auf eine zweite Amtszeit als Bürgermeister von Steinheim zusteuern. Doch kurz vor Bewerbungsschluss am Montag, 14. Oktober, ist bekannt geworden, dass ein Konkurrent zwischenzeitlich seinen Hut in den Ring geworfen hat: Hans-Peter Igl möchte ebenfalls die Geschicke der Stadt bestimmen.
Igl sieht die Zeit gekommen, „dass wieder der gesunde Menschenverstand eingesetzt wird“, wie er sagt. Er hält es für ein Unding, dass das Zentrum umgestaltet werden soll. „Der Marktplatz muss bleiben, wie er ist. Und das neue Rathaus, dass die Stadt hier bauen will, ist mit 28 Millionen Euro viel zu teuer“, findet der 60-jährige Pensionär aus Steinheim, der früher für die Telekom gearbeitet hat und 2014 in den Ruhestand gegangen ist.
Er wolle sich ferner dafür starkmachen, dass die alte Kelter ebenfalls nicht angetastet und zu einer Art Kulturzentrum mit großem Veranstaltungssaal umgestaltet wird. „Ich würde stattdessen Richtung Höpfigheim auf einer Freifläche eine neue Stadthalle bauen lassen. In der Innenstadt gibt es doch gar nicht genügend Parkplätze“, sagt Igl, der ein Faible für Ballsport hat und früher junge Kicker beim TSG trainiert hat. Die Blankensteinhalle würde er abreißen und an selber Stelle ein Gymnasium fürs Bottwartal samt Lehrschwimmbecken errichten lassen. „Es kursieren bereits Gerüchte, dass das passieren soll. Ich würde das forcieren“, sagt er.
Igl glaubt an seine Chance
Igl wäre zwar ein Quereinsteiger im Amt, glaubt aber dennoch an seine Chance bei der Wahl am 10. November. „Die Stimmung in der Stadt ist gegen den Neubau des Rathauses. Außerdem bin ich hier bekannt“, sagt Igl, der das Parteibuch der CDU hat. „Den Wahlkampf möchte ich aber alleine mit meinem Namen führen. Als Bürgermeister möchte und muss ich alle gleich behandeln“, erklärt der ledige Steinheimer, der dem amtierenden Rathauschef insbesondere eines vorwirft: „Er nimmt die Bürger nicht mit.“
Igl will demnächst Flyer an die Haushalte verteilen und plakatieren lassen. Auf die sozialen Medien als Wahlkampfinstrument verzichtet er indes. „Ich wohne in der Nähe der Schule. Die meisten jungen Leute kennen mich also sowieso und außerdem aus meiner Jugendarbeit und würden mich, sofern sie schon 16 sind, auch wählen“, sagt er.