Die Stadt Zwickau befürchtet, die Ruine könnte zur Pilgerstätte werden - deshalb kommen die Bagger.

Zwickau - Das letzte Versteck des Neonazi-Trios in Zwickau wird im kommenden Jahr abgerissen. Der Erwerb des Grundstücks durch eine städtische Wohnungsgesellschaft mache dies möglich, sagte Stadtsprecher Mathias Merz der Nachrichtenagentur dpa am Montag. „In der vergangenen Woche gab es einen Notartermin mit dem bisherigen Eigentümer.“

 

Das Neonazi-Trio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe hatte in der Frühlingsstraße 26 vermutlich drei Jahre lang gelebt, von 2008 bis zum Auffliegen der Terrorgruppe. In der Doppelhaushälfte bewohnten sie eine etwa 120 Quadratmeter große Wohnung in der ersten Etage.

Zschäpe wollte wohl Beweise vernichten

Nachdem sich die beiden Männer nach einem Banküberfall in Thüringen umgebracht hatten, soll Zschäpe versucht haben, mit einer Explosion Beweise zu vernichten.

Die Stadt Zwickau, die ihren Ruf geschädigt sieht, drängte rasch auf einen vollständigen Abriss des Hauses. Der private Eigentümer ließ allerdings nur den oberen, durch die Explosion zerstörten Teil der Doppelhaushälfte abtragen. Er wollte das intakt gebliebene Erdgeschoss wieder aufzustocken.