Am Mittwochabend gab es in Monaco das ersehnte Babygeschrei im Kreißsaal. Fürstin Charlène brachte Zwillinge zur Welt. Für die Thronfolge ist egal, wer zuerst zur Welt kam.

Monaco - Da ist er endlich, der sehnlichst erwartete Kanonendonner. 42 Schläge hallen über den Hafen von Monaco. Glockengeläut gesellt sich hinzu. Schiffshörner erklingen. Die Zwillinge sind da, heißt das – oder aus Sicht der auf den Fortbestand des Fürstentums und des Geschlechts der Grimaldis hoffenden Bürger: Habemus Thronfolger.

 

Jacques und Gabrielle, ein Junge und ein Mädchen sind es, die am späten Mittwochnachmittag dank eines Kaiserschnitts das Licht der Welt erblickt haben. Die Mutter, die 36-jährige Fürstin Charlène, ehemals Südafrikas Ruhm mehrende Olympiaschwimmerin, ist wohlauf. Über das Befinden von Fürst Albert, dem 20 Jahre älteren Vater, ist zunächst nichts zu erfahren. Aber es darf getrost vermutet werden, dass er stolz und glücklich ist.

Ballern für den Nachwuchs

Zwillinge hat es in der Geschichte des Fürstentums noch nie gegeben. Albert, von dem böse Zungen behaupten, dass er nicht annähernd das Format seines 2005 verstorbenen Vaters Rainier besitze, hat Einmaliges vollbracht. Und die um 17.04 Uhr (Gabriella) und 17.06 Uhr (Jacques) geborenen Babys? Sie dürften selig schlummern. Die Gefahr, dass die Salutschüsse sie aus dem Schlaf reißen, ist gering. Der Kanonendonner dürfte allenfalls als fernes Grollen an ihr Ohr dringen.

Fröhlich gefeuert wird vor dem Fort Antoine. Am anderen Ende des Fürstentums liegt die Festung, fast einen Kilometer Luftlinie von der Geburtsklinik entfernt, dem Prinzessin-Grace-Hospitalzentrum. Weiter weg geht es kaum im zwei Quadratkilometer großen Zwergstaat. Die Freude ist denn auch ungetrübt im Fürstentum. Wenn die Kanonen verstummen, sind die Champagnerflaschen dran. Bis in die frühen Morgenstunden dürften in Monte Carlo die Korken knallen.