Wie feiert man in Stuttgart einen runden Geburtstag im Januar, wenn alle auf Entzug sind? Bartek von den Orsons nimmt euch mit auf seine persönliche Dry-January-Reise zwischen großen Lebensfragen und Hausparty wie mit 16.

Dieses Jahr hat doch gleich ziemlich fulminant begonnen. Als sich jede:r sicher in seinem Dry January gewähnt hat und sich von den Silvester-Raclette-Kilos runterhungern wollte, stand da dann aber doch fett im Kalender eingetragen: Barteks 40. Geburtstag.

 

Diese ach so große Zahl kommt schneller auf einen zu, als man denkt und es ist interessant zu beobachten, was dieser Dekaden-Switch mit einem, im Vergleich zum letzten runden Geburtstag, macht, wie ich finde!

Scheiß auf die W-Fragen

Was für Gedanken ich mir noch zum 30. gemacht habe! Wie wichtig mir Sachen waren wie: Was ziehe ich an? Was ist, wenn sich dieser und jener Gast nicht mit diesem und jenem versteht? Was werden die Leute über meine Essensauswahl sagen? Alles Fragen der Unsicherheit, weil man doch eben erst eine Ahnung davon bekommen hat, wer man als Person überhaupt ist.

Meiner Erfahrung nach lässt das zum Glück nach und es wäre auch schlimm, wenn das im Alter von 40 Jahren nicht der Fall wäre.

Zwischenergebnis

Habe ich alles erreicht, was ich mir immer vorgestellt hatte, mit 40 erreicht zu haben? Nein. Hatte ich mit 30 alles erreicht, was ich mir damals vorgestellt hatte? Mitnichten. Und das ist vollkommen perfekt so. Man sollte sich nicht von irgendwelchen Bullet Points, Bucket Lists, Life Goals oder was auch immer verrückt machen lassen, egal, ob 30., 40. oder 50. Geburtstag.

Ziemlich schnell hatte ich die Idee verworfen, im Sommer zu feiern und alle an einen schönen Ort zu bestellen, an dem man ein ganzes Wochenende verbringen würde. Das klingt zwar vielleicht erst mal cool, aber wenn der tatsächliche 40. Geburtstag dann ein halbes Jahr her ist, kommt nicht richtig die Dringlichkeit und Verbindlichkeit dieses Ereignisses durch und es kommen doch nicht so viele Freund:innen, wie direkt am Tag des Geburtstags.

Hausparty wie 2001

Ich wusste also schnell: Es wird eine Hausparty geben, wie man sie mit 16 gefeiert hat. Im ganzen Haus verteilte Menschen (der nette Nachbar von oben hat seine Türen ebenso geöffnet, vielen Dank!) ein abgedunkelter Dancefloor, ein Schiebewagen mit Schnäpsen, Ahoi-Brause und Luftballons, Unmengen an Crémant und ähnlichen Sprudelgetränken, Pivo bis einem schwindelig wird, an allen Ecken Chips und Kekse sowie abends eine stattliche Armada an Party-Pizzen. Und das alles lief so dermaßen stressfrei ab, wie ich es mir zu meinem 30. gewünscht hätte.

Mein Learning aus 39 Jahren Lebenserfahrung ist: Mit zunehmendem Alter wird auch das Thema Day Drinking immer wichtiger. Wer früher trinkt, hat mehr Zeit auszukatern. Gemäß dessen wurde bereits auf 14 Uhr eingeladen, mit den Vorsatz, direkt mit einem Korkenknall loszulegen.

Lediglich mehr Pivo hätte ich kaufen können. Dabei stand ich im legendären Getränkemarkt in Kornwestheim, Heinrich 3000, und habe von allen gemütlichen und süffigen Bieren die leckersten aufgeladen. Andererseits bin ich mir sicher, dass, egal wie viel Kisten mehr ich besorgt hätte, es zu wenige gewesen wären. Soviel zu eurem Dry January (!).

Nun steh ich also voll im Saft für 2025 und mache natürlich eher einen Dry February, da es der kürzeste Monat ist (was für 31 Tage, irgendwo hört’s doch auf!). Danach steht das kommende Jahr im Zeichen des Reisens. Und überhaupt, viel vor. Hier werdet ihr immer alles erfahren, Bartek Kolumnenski macht Schluss für heute. Ein Jahrzehnt älter, kein bisschen schlauer! Lieb‘s.

Euer Bartek