Bartek von den Orsons wagt den Geschmackstest: Das neue McFlurry mit sauren Drachenzungen! Ist diese Kombination ein Hit oder ein Flop?
Kaum wieder zurückgekehrt vom ruhigen Jakobsweg in die Baustellengroßstadt Stuttgart, dachte ich erst einmal, ich hätte überhaupt nichts verpasst. Doch dann fiel mein Blick auf ein Werbeplakat irgendwo in Hauptbahnhofnähe und da musste ich kurz stoppen und darüber nachdenken.
Darauf abgebildet war ein Produkt, das ich seit bestimmt zwölf Jahren nicht mehr gegessen habe, zusammen mit einem Produkt, das ich seit bestimmt drei Jahren nicht mehr gegessen habe und keines passte auf den ersten Blick zum anderen! Mein Interesse war geweckt: McFlurry mit sauren Drachenzungen.
Werbeopfer durch und durch
Also jetzt Moment mal, irgendwo hört‘s doch auf.
Natürlich haben die meisten Menschen schon irgendwann irgendwo mal einen McFlurry gegessen. „Der McFlurry ist ein Milcheis-Dessert, das auf ähnliche Weise wie Softeis serviert und bei McDonald’s verkauft wird. Charakteristisch für den McFlurry sind die verschiedenen Toppings und Saucen, die dem milden Vanille-Milcheis seine besondere Geschmacksvielfalt verleihen.“ So steht es auf Wikipedia.
Immer schon gab es das Lager, das sagt, Smarties wären die beste Wahl beim Topping, andere wollen für immer Oreo-Kekse in ihrem Flurry drinhaben. Kaum einer denkt zurück an die glorreiche Zeit, als Bounty, Daim und Kitkat zur Wahl standen (ich würde mich heute noch für den Underdog Bounty aussprechen).
Softeis und saure Drachenzungen – kann das zusammenpassen?
Nun scheint aber jegliche Würde über Bord geworfen zu sein und man beginnt einfach alles, was einem einfällt, ins Softeis reinzukippen. So zumindest mein Gedanke, der mich zwei Tage lang begleitet hat, nachdem ich das Plakat gesehen hatte.
Geschmackstest McFlurry Saure Drachenzungen gestartet
Aber ich wollte mich natürlich selbst überzeugen, also hin da und probieren. Ich fuhr also mit aufgeschlossener Haltung und möglichst vorurteilsfrei nach Stuttgart-Wangen zum McDrive, und hörte mich einen Satz sagen, den ich so lange nicht mehr gesagt habe: „Einen McFlurry mit sauren Drachenzungen, bitte!”
Nach zwei Minuten war die Transaktion beendet und ich fuhr neben das LKA Longhorn Gebäude, stellte den Wagen ab und tauchte den Holzlöffel zum ersten Mal in das Produkt der Begierde.
Erster Eindruck: Wow, wie das bunt glitzert! Gelb, grün, rot und blau, aha! Man hat also schlauerweise die Drachenzungen gefriergetrocknet oder sowas. Das macht so viel Sinn. Junge, Junge, der erste Löffel überwältigte mich tatsächlich, hatte gar nicht mit einer solchen frechen, spitzen Geschmacksexplosion gerechnet. Zu meiner Verteidigung dachte ich aber auch, dass die Drachenzungen einfach nur untergerührt werde, aber dieser knackige Bitzel-Effekt der gefriergetrockneten Sprinkels auf der Zunge, die in der cremigen Milcheis-Masse untergehen, das hat schon was! Obendrauf kommt eine blaue Soße und auch sie bringt eine gewisse Geschmeidigkeit mit Suchtpotenzial in das Ganze.
Nach acht Löffeln war allerdings auch eines klar: Auch nach zwölf Jahren Flurry-Abstinenz gilt die oberste McFlurry-Regel. Und die da lautet: Wenn man keinen Zuckerschock, Magenschmerzen oder ein taubes Gefühl im Bein haben mag, muss man seinen McFlurry-Becher mit mindestens einem:einer Freund:in teilen.
Was mir noch aufgefallen ist, einige Minuten nach Verzehr des halben Bechers: Es blieb ein medizinischer Nachgeschmack im Mund, in etwa zu vergleichen mit dem Geschmack, den man beim Zahnarzt im Mund hat, nachdem man am Ende alles ausspült.
Das reicht dann jetzt auch mal wieder für ein paar Jahre.
Gut, wieder da zu sein, in der Großbaustellenstadt im Kessel.
Euer Bartek