Rekorde wird der Stuttgarter Katholikentag nicht brechen. Es braucht Reformen – und zwar jetzt, meint unser Autor Mirko Weber.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Zahlen sind relativ. Als 1848 der erste deutsche Katholikentag im immer schon Revolutionen aufgeschlossenen Mainz stattfand, zählten die frühen Anhänger der Idee ein paar hundert Menschen. Es waren Laien, die von den damaligen Päpsten gleich bekämpft wurden. Etwas anderes als der Klerus hatte in ihrem System, so fanden sie, keine Meinungsberechtigung; eine Anschauung, die sich leider lange halten sollte. Mittlerweile sind Katholikentage etabliert, aber selbst fragwürdig geworden, wie alles, was auf massive öffentliche Zuschüsse angewiesen ist. Lohnt der Aufwand?