Am kommenden Mittwoch wird sich der Gemeinderat von Bad Herrenalb (Kreis Calw) erneut mit einem gigantischen Bäderprojekt befassen. Seit Wochen wird kaum über etwas anderes diskutiert in der Stadt im Nordschwarzwald.

Bad Herrenalb - Kommenden Mittwoch wird sich der Gemeinderat von Bad Herrenalb (Kreis Calw) erneut mit einem gigantischen Bäderprojekt befassen: seit Wochen wird kaum über etwas anderes diskutiert in der Stadt im Nordschwarzwald. Auf Vorschlag von Bürgermeister Norbert Mai wird dann voraussichtlich ein Bürgerentscheid beschlossen werden. Dem steht offenbar rechtlich nichts entgegen.

 

Doch vor Monatswechsel gab es erst mal einen Paukenschlag: eine eigentlich für den 1. Oktober festgelegte Gesprächsrunde wurde vom Rathauschef wieder abgesagt. Dort hätten sich Vertreter der Fraktionen im Gemeinderat, der Investorengruppe und der Bürgerinitiative zum Austausch treffen sollen. Der Bürgermeister selbst habe am Sonntag die Absage geschrieben und persönlich in die Briefkästen eingeworfen, heißt es. Die Initiative, die sich vor allem an der Größe des Bauprojekts stört, sammelte seit August 1400 Unterschriften für ein Bürgerbegehren – das sind genug für einen Bürgerentscheid. Als Termin wird der 1. Dezember genannt.

Bürgermeister sagt den Runden Tisch ab

Doch mit der Absage des Runden Tisches bleibt erst mal alles, wie es war: seit das Projekt, das in weiten Teilen die Überbauung des unteren Teils des Kurparks vorsieht, Ende Juli erstmals öffentlich bekannt wurde, gibt es nach wie vor keinerlei verlässliche Informationen über einen Investor, der in Bad Herrenalb angeblich bis zu 160 Millionen Euro investieren will. Reinhold J. Schneider, so heißt der angebliche Geldgeber, firmiert mit seiner Holding unter einer Adresse in Birmingham. Dazu gibt es auch einen Internetauftritt, der aber jüngst zeitweilig offline war. Der Chef der Holding, der Deutscher sein soll, hatte anfangs noch eine Postadresse in Kreuzlingen am Schweizer Bodenseeufer angegeben, gilt aber dort als unbekannt. Jetzt gibt es neue Meldungen, wonach Schneider in der Nähe von Fulda eine weitere Postadresse besitze.

Doch verlässlich scheint keine dieser Angaben. Ansprechpartner für Bürgermeister Mai ist ein Axel Feucht, von dem aber auch keine Adresse bekannt ist. Er trat Ende Juli in Bad Herrenalb in einer öffentlichen Veranstaltung auf und bot eine Skizze des Projekts. Der Bürgermeister selbst hatte vergangene Woche einräumen müssen, er kenne die Geldgeber nicht persönlich.