Der Streit zwischen dem Walheimer Schuhhersteller Sioux und dem Deutschen Olympischen Sportbund hatte zuletzt große Aufmerksamkeit ausgelöst. Nun könnte der Zwist ohne Richter beendet werden.

Walheim - Im Streit zwischen dem Walheimer Schuhhersteller Sioux und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) über das Sponsoring der deutschen Athleten könnte es zu einer außergerichtlichen Einigung kommen. Einem entsprechenden Vorschlag, sich zu einem Gesprächstermin Ende September in Frankfurt zu treffen, haben beide Seiten offenbar zugestimmt. Bei der Zusammenkunft soll es dem Vernehmen nach um die vertragliche Auseinandersetzung wie auch um die Kommunikation in dem Streit gehen.

 

Der Zwist hat vor wenigen Wochen begonnen, als die Geschäftsführung von Sioux öffentlich verkündete, nach 44 Jahren aus dem Sponsoring der deutschen Olympia-Mannschaft auszusteigen. Als Grund wurde unter anderem ein „Gigantismus“ bei Olympia genannt, außerdem würden sich die Spiele immer weiter von ihrem eigentlichen Sinn entfernen. Ausdrücklich ausgenommen von der Kritik wurden jedoch die Sportler. Das Walheimer Unternehmen, 1954 gegründet, kündigte an, seinen Sponsoren-Vertrag nicht zu verlängern, der im Dezember endet. Seit den Spielen 1972 in München hatten deutsche Athleten bei offiziellen Anlässen wie der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele stets Schuhe von Sioux getragen, nach Rio waren rund 1500 Paar geliefert worden.

DOSB hat mit fristloser Kündigung reagiert

Der DOSB und seine Tochtergesellschaft, die Deutsche Sportmarketing, reagierten empört auf die Mitteilung und kündigten den Vertrag fristlos mit der Begründung, Sioux habe die olympische Bewegung in Misskredit gebracht und widerrechtlich Vertragsdetails öffentlich gemacht – ein Umstand, den der Sioux-Geschäftsführer Lewin Berner bestreitet. Er reichte daraufhin Klage bei der Zivilkammer des Landgerichts in Frankfurt ein, um die Unwirksamkeit der Kündigung feststellen zu lassen. Vorsorglich ließ Sioux das Olympia-Logo allerdings auf allen Geschäftsunterlagen und Schuhkartons überkleben, um keine Strafzahlungen zu riskieren. Nun könnte der Streit jedoch ohne Richter beendet werden.