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Mit dem Job in die Ferien

Mit dem Job in die Ferien

Fast die Hälfte der Deutschen können auch im Urlaub nicht von ihren beruflichen Aufgaben lassen.

red

Viele Deutsche sind im Urlaub auch für ihren Arbeitgeber erreichbar. Foto: dpa/ Daniel Naupold

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Viele Deutsche schaffen es nicht, ihre Arbeit im Urlaub beiseitezulegen. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Königsteiner Gruppe, in deren Auftrag 1017 Beschäftigte zum Zusammenspiel von Urlaub und Beruf befragt wurden. Demnach geben 48 Prozent der Befragten an, bisweilen im Urlaub zu arbeiten. 13 Prozent tun dies sogar regelmäßig. 27 Prozent dieser Beschäftigten sind eigenen Angaben zufolge auch am Urlaubsort immer telefonisch erreichbar. 35 Prozent von ihnen geben immerhin an, gelegentlich in ihren Ferien für berufliche Anliegen ansprechbar zu sein.

Vor allem Akademiker nehmen ihr Laptop mit in den Urlaub

Vor allem Menschen mit akademischer Ausbildung können nur schwer von ihrer Arbeit lassen. Mehr als ein Viertel von ihnen nehmen immer daher ihren Laptop mit in den Urlaub, um notfalls auch im Hotel oder der Ferienwohnung zu arbeiten. Insgesamt tun dies 18 Prozent aller Befragten. Noch höher ist der Anteil derjenigen, die aus Arbeitsgründen auf funktionierendes Wlan achten. Das sind nämlich 45 Prozent aller Beschäftigten sowie 52 Prozent der Akademiker*innen.

„Das Bundesurlaubsgesetz regelt eigentlich, dass Beschäftigte während ihres Urlaubs nicht arbeiten sollen. An unseren Zahlen sehen wir allerdings, dass dies trotzdem oft passiert – in den meisten Fällen allerdings auch freiwillig. Wenn diese Mehrarbeit in einem vertretbaren Rahmen bleibt, ist das aus Arbeitgebersicht in Ordnung. Schwierig wird es, wenn der Job zum ständigen Urlaubsbegleiter wird. Dann kann das schnell in die Unternehmenskultur übergehen und als erwartbare Leistung wahrgenommen werden“, so Nils Wagener, Geschäftsführer der Königsteiner Gruppe.

E-Mails checken gehört vielfach fest zum Urlaubsalltag

Inhaltlich beschränken sich die verhinderten Urlauber*innen vorwiegend auf drei Tätigkeiten. So erledigen 18 Prozent der Befragten, die angeben auch in den Ferien zu arbeiten, immer ihre E-Mails. Weitere 40 Prozent von ihnen geben an, dies gelegentlich zu tun. Zudem stehen Projektmanagement und administrative Tätigkeiten ganz oben auf der To-Do-Liste in der freien Zeit.

Arbeiten im Urlaub eher kein Karrieresprungbrett

Endlich Urlaub - so schön. Foto: Adobe Stock/ Dierks
Endlich Urlaub - so schön. Foto: Adobe Stock/ Dierks

Interessant ist, dass sich gemäß der Studiendaten auch Co-Working-Spaces, immer mehr bei arbeitenden Urlaubern durchsetzen. Immerhin jeder fünfte Beschäftigte hat schon einmal im Urlaub aus einer solchen Location gearbeitet. Eine Minderheit der Beschäftigten, die auch in der eigentlich schönsten Zeit des Jahres arbeiten, tut dies aus Karrieregründen. Einen Karrieresprung erhoffen sich „nur“ 22 Prozent der Teilnehmenden durch ihr Engagement. 45 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass die Urlaubsarbeit keinen Einfluss auf ihre beruflichen Ambitionen hat.

Die meisten Beschäftigten gehen indes trotzdem davon aus, dass ihre außerplanmäßige Arbeit im Unternehmen eher positiv bewertet wird, im privaten Umfeld dagegen eher negativ. So glauben 37 Prozent von ihnen, dass ihre Kollegen ihren Einsatz zu schätzen wissen. Deutlich mehr als die Hälfte (57 Prozent) glauben zudem, mit ihrer Mehrarbeit bei der eigenen Führungskraft punkten zu können. 

Mehr als jeder Zweite ist überzeugt, dass die eigene Familie die Arbeit im Urlaub alles andere als gut findet. Wie die Studie zeigt, nehmen sich die Deutschen den größten Teil ihres Jahresurlaubs im Sommer. Über alle Branchen hinweg beantragen sie 14,0 Urlaubstage für diesen. Zur Einordnung dieser Zahl: Eine Analyse des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass die tatsächliche Anzahl der genommenen Urlaubstage im Jahr 2022 bei durchschnittlich 31,8 Tagen lag.

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