Ein Leben für die Kunst - Ein Künstler für unser Obertürkheim“ - mit diesen Worten beschreibt Bezirksvorsteher Kevin Latzel den Künstler Hans K. Schlegel, von Freunden auch „HKS“ genannt. Vor rund einem Jahr, am 11. November 2023, verstarb er im Alter von 100 Jahren.
„Er war mehr als nur ein Künstler - er war ein Gestalter unserer Stadt, ein Förderer der Kultur. Seine tiefe Verbundenheit zu Obertürkheim spiegelt sich in seinen Werken und Farbgebungen wider, die das Ortsbild prägen und bereichern“, so Latzel. Zu einem seiner Herzensprojekte zählte die Ausstellungsreihe„Kunst vor Ort“, durch die Kunstschaffende eine Bühne für ihre Arbeit erhielten.
Querschnitt seines Schaffens

Nach seinem Tod erhält Schlegel nun selbst eine Bühne als Hommage an ihn als Mensch und seine Arbeit. Einen Querschnitt seiner Werke konnte der Bürgerverein Obertürkheim-Uhlbach noch gemeinsam mit dem Künstler zusammentragen, bevor er verstarb. 31 Bilder erzählen nun in digitalisierter Form auf der Website des Bürgervereins durch Formen und Farben von Orten, Menschen oder Erinnerungen, die ihn bewegt haben. „Schlegels Kunstwerke sind oft von einer großen Leichtigkeit geprägt, die uns einlädt, die Welt mit neuen Augen zu sehen“, sagt Latzel. Die Bilder sind mit Kohle und Farbstift, Acryl und Öl, Pastell oder mittels Siebdruck entstanden. Manche, wie „Parallelen in Schräglagen/Am Götzenberg“ (Titelbild oben) zeigen die Uhlbacher Weinberge in neuer Form, andere wie „Stuttgart 2015 Grundwasserüberquerung“ zeigen seine Sicht auf den Bau des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Auf der Website findet sich unter dem Stichwort „Kunst/Retrospektive“ ein Artikel über das Wirken und Werkeln des Künstlers. Wer am Ende der Seite angelagt ist, klickt auf die Signatur des Künstlers „HKS“ und gelangt so direkt zur virtuellen Kunstsammlung. Die Idee dazu kam dem Bürgerverein schon vor vier Jahren.
Im März 2020 hatte Schlegel ins Café Künstlerbund im Kunstgebäude des Württembergischen Kunstvereins eingeladen, um die Retrospektive seines künstlerischen Schaffens vorzustellen. Doch die Pandemie machte es unmöglich, der Ausstellung die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken. „Also wollten wir sie selbst präsentieren und allen die Möglichkeit geben, sich die Bilder zu Hause oder auch unterwegs anzusehen“, sagt Gerhard Böckle, dritter Vorsitzender.
Gemeinsam mit Professor Schlegel stellten Gerhard Böckle und Uwe Reiff ein „Bestof“ der Werke zusammen, besprachen Thema, Technik und die Hintergründe zu jedem einzelnen Bild. Auch Schlegels Tochter, Mariell Scholz, ergänzte die Ausstellung mit ihrer Kunst-Expertise. Abgelichtet wurden die Originale dann von Hanfried Rothe, Kameramann und quasi Nachbar von Hans K. Schlegel. Nach vielen Monaten Arbeit ist die Website nun online, die Werke des ehemaligen Bürgerverein-Mitglieds „HKS“ sowie spannende Hintergrundinformationen zu seiner Person stehen im Netz. Und das vergisst bekanntlich nie.
Von Nathalie Kauder
→ Zur virtuellen Kunstgalerie geht es unter www.bvou.de