Handel&Gewerbe

Regionale Unternehmen aus Leonberg und Umgebung: Persönlich, direkt, flexibel

Nachhaltige Produktion, kurze Lieferwege, persönliche Kundenbetreuung und Handwerkskunst vor Ort bei Bäckerei Trölsch, Henry Schweizer GmbH & Co. KG, Holzwerk Rutesheim, Wibu Manufaktur

Regionale Unternehmen aus Leonberg und Umgebung: Persönlich, direkt, flexibel

Anfassen, mit Material und Produkt umgehen, womöglich sogar Führungen im Betrieb ermöglichen, das macht„Made vor Ort“ aus. Foto: Colourbox

Die Bäckerei Trölsch hat 22 Filialen und ist im vergangenen Jahr umgezogen. In Renningen ist seit Anfang April 2024 eine Trölsch-Filiale und zwar im Neubau der Volksbank Leonberg-Strohgäu in der Bahnhofstraße.„Was hier besonders schön ist: wir haben eine direkte Anbindung an den Nachbarn“, sagt Fabian Trölsch. Das heißt, dass Bank und Bäckerei Café nur durch eine Glaswand voneinander getrennt sind und sich so zwei Branchen sozusagen begegnen. In Leonberg befindet sich eine neuere Filiale im Gewerbegebiet Leonberg-West. Hier ist das Familienunternehmen auf zwei Stockwerken vertreten. Und das Gebäude, in dem sich das Unternehmen mit Stammsitz in Korntal-Münchingen befindet, ist selbst nachhaltig. Eine Photovoltaik-Anlage, eine Wärmepumpe sowie die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung tragen dazu bei, dass Wärme nicht unnütz abgegeben wird. „Es ist ein Ort, an dem wir eine tolle positive Resonanz bekommen haben“, so Fabian Trölsch.

Unternehmen aus der Region

Kurze Lieferwege, regionale Zutaten

„Das Gemütliche und gleichzeitig das Großzügige, ein breites Angebot mit tollen Broten und Snacks“ sei es, das die Kundschaft hier schätzt. In Leonberg am Marktplatz in der Leonberger Altstadt ist eines der Cafés, die den Handwerksbetrieb in dritter Generation auszeichnet. Nicht nur Gruppen des nahegelegenen Galerievereins, sondern auch lokale Vereine schauen immer wieder vorbei - und „Hochzeitsgäste, die vom Standesamt zu uns kommen“, so Fabian Trölsch. Dass man in Leonberg am Marktplatz seit 1968 vertreten ist, darauf ist man stolz. „Der Standort Leo-West ist sehr modern, er zeichnet sich aber auch durch seine Gemütlichkeit aus.“ In Höfingen sei man der „Nahversorger mit einem netten kleinen Café dabei, in dem man morgens toll frühstücken kann, dort haben wir viele Stammkunden.“

Unternehmen aus der Region

Regionalität ist ebenso ein Stichwort, das bei Trölsch groß geschrieben wird. „Wir haben sehr kurze Lieferwege, unsere Zutaten beziehen wir aus der Tonmühle Ditzingen, unser Dinkel- und Weizenmehl aus der Mönsheimer Mühle. „Und wo man wirklich sieht, was ,made vor Ort’ tatsächlich gemacht wird, das sind unsere Führungen durch die Bäckerei, da sieht man, wo das Handwerk zuhause ist.“

Ähnlich wie beim Bäcker ist es klar, dass ein Raumausstatter vor Ort mehr kundenbezogene Handlungsfelder hat, als ein Unternehmen, das sich irgendwo zwischen den Stadtgrenzen befindet. „Einmal entdeckten wir auf einer Baustelle kurzfristig ein Feuchtigkeitsproblem, das schnelles Handeln erforderte“, sagt Kevin Kleiner, Standortleiter der Henry Schweizer GmbH & Co. KG, auf die Frage, ob er denn mal besonders froh war, direkt vor der Tür der Kundschaft zu sein. „Durch unsere Nähe zum Ort konnten wir umgehend Maßnahmen einleiten, ohne dass sich die gesamte Bauzeit verzögerte. Das hat nicht nur dem Kunden viel Stress erspart, sondern auch verhindert, dass größere Schäden entstehen. Solche Situationen zeigen immer wieder, wie wertvoll unsere regionale Nähe ist.“ 

Unternehmen aus der Region

Die Henry Schweizer GmbH & Co. KG kennt man als Team, bestehend aus Malern, Stuckateuren, Fassadenrenovierer, Bodenleger, Polsterer, Sonnenschutz-Experte und Fachmänner für Raumausstattung in und rund um Leonberg und Stuttgart. „Unsere Kunden profitieren vor allem von kurzen Reaktionszeiten, da wir schnell vor Ort sein können - sei es für eine Beratung, ein Angebot oder bei kurzfristigen Problemen während der Bauphase.“ Zudem entfielen lange Anfahrtswege, was sowohl Zeit als auch Kosten spart. Durch unsere regionale Verwurzelung kennen wir die örtlichen Gegebenheiten von Bauvorschriften und können so passgenaue Lösungen anbieten.“ „Unsere Kunden haben einen festen Ansprechpartner, der sich um ihr Anliegen kümmert, anstatt anonym in einer Warteschleife zu landen.“ Zudem arbeite man mit lokalen Lieferanten und Partnerbetrieben zusammen, was für zuverlässige Qualität und nachhaltige Bauprozesse sorgt.“

„Die Erreichbarkeit ist für uns wichtig“, sagt Claus Wellinger, zusammen mit Marcel Schreiber und Marc Wellinger Geschäftsführer von der Holzwerk Rutesheim GmbH. Das Unternehmen wird jetzt bereits in vierter Generation geführt. Ein Plus, das vor allem in ihrer Branche heraussticht, ist die Nähe zum Material, das verarbeitet wird. „Wir nutzen hier die Regionalität.“ Das bedeutet, dass das gesägte Holz wie Balken, Bretter und Latten aus deutschen Wäldern kommt, eingekauft und auf Wunsch nachgearbeitet wird. Und: die Kunden finden im Fachbetrieb alles rund ums Holz. 

Zubehör wie Schrauben, Spezialöle und Verlegehilfen bekommen die Kunden ebenfalls in der Loyernstraße 4 in Rutesheim. Klar ist auch, dass Holzwerk Rutesheim, das einst ein klassisches Sägewerk war, mit Optik und Haptik punkten kann. 500 Quadratmeter groß ist die Fläche der Ausstellung, in der man Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich Inneneinrichtung, Böden, Decke und Türen zum Anfassen präsentiert. Was immer wieder genannt wird, ist die persönliche Ansprache von Mensch zu Mensch. „Gerade bei Holzbelägen für Terrassen kommt es auf die richtige Produktauswahl und das korrekte Verlegen an.“

Mit Präzision und Leidenschaft

Seit mehr als 20 Jahren ist der Anspruch der Weil der Städter, Handwerk mit Präzision und Leidenschaft auszuführen. Tätigkeitsschwerpunkt ist die Entwicklung und Anfertigung individueller Interieur-Ausstattungen sowie Veredelung, Neubezug und Restauration bestehender Interieurs von Automobil, Reisemobil, Caravan und Yachten. „Wir sind ein Ansprechpartner von der Planung bis zur Fertigstellung“, sagen die Macher von Wibu Manufaktur. Die Anlieferung des fertig gestellten Möbels, bis hin zu seinem direkten Standort, ist ein gutes Argument, vor Ort zu sein. Was sind denn die Kosten, die man investieren muss, wenn man sein Lieblings-Transportmittel neu ausstatten möchte? Eine präzise Angebotsabgabe kann durch konkrete Einschätzung im Vorfeld ist weiterhin ein Standort-Vorteil.

Aber nicht nur diese Punkte erwähnt Ewald Widali, der zusammen mit Robert Busse die Geschäftsführung inne hat, als Standort-Vorteile: „Auch die Nachhaltigkeit durch Aufarbeitung und Neubezug des Möbels“ sei ein wichtiger Punkt.

Von Katrin Schenk


Weiterhin attraktiv

Standorttreue lohnt sich immerund müsse sich auch weiterhin lohnen, so die Handwerkskammer.

Wir freuen uns über den Zuwachs in der Handwerksfamilie der Region Stuttgart. Es zeigt, dass eine Existenzgründung im Handwerk weiterhin attraktiv ist“, sagte Rainer Reichhold, Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart, vor kurzem bei der Jahrespressekonferenz. 32 603 Betriebe - die Handwerkskammer Region Stuttgart kann sich über einen neuen Rekordbestand freuen. Doch sei nur die Anzahl der zulassungsfreien Betriebe gestiegen, so Reichhold weiter. Die meisterpflichtigen Betriebe verzeichnen wieder einen leichten Rückgang von 1,3 Prozent. „Da müssen wir etwas tun, denn in den meisterpflichtigen Betrieben wird der meiste Umsatz generiert und sie stellen die meisten Ausbildungs- und Arbeitsplätze“, ergänzt der Handwerkspräsident.

Man gehe zwar davon aus, dass sich der Trend verlangsame und einpendele, doch zeige sich in dem Rückgang auch die Meisterlücke: Nicht genügend Meisterinnen und Meister kämen nach, um die Betriebsnachfolge anzutreten. „In den nächsten Jahren suchen tausende Betriebe in der Region einen Nachfolger. Wir bündeln unsere Kräfte, um mehr junge Menschen auf dem Weg zum Meistertitel zu unterstützen und für die Selbstständigkeit zu begeistern und zu qualifizieren“, sagt Reichhold. Es brauche gezielte Maßnahmen, um potenzielle Übernehmer zu identifizieren, anzusprechen und ihnen Lust und Mut zum Unternehmertum zu machen. Dazu müsse die Politik ihrerseits dafür sorgen, dass sich das Unternehmertum wieder lohne. Bürokratieabbau, Gründen und Übernehmen vereinfachen seien mit die drängendsten Themen.
red/hwk

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