Die J. Schmalz GmbH, der Vakuum-Spezialist aus dem Nordschwarzwald, zählt zu den wichtigsten nachhaltigsten Unternehmen Deutschlands. Das Familienunternehmen verknüpft wirtschaftlichen Erfolg mit ökologischer Verantwortung und sozialem Engagement.
In Glatten vollzieht die J. Schmalz GmbH ihre eigene Energiewende. Ob Windkraftanlagen, Fotovoltaik, Solarpark, Wasserkraftwerk oder Holzhackschnitzel-Heizanlage – bei dem mittelständischen Unternehmen setzt man auf regenerative Energieerzeugung für die Produktion von Vakuum-Sauggreifern, Vakuum-Hebern oder Krananlagen. Das Familienunternehmen aus dem Schwarzwald mit weltweit rund 1500 Mitarbeitern ist Marktführer in der Automatisierung mit Vakuum und für ergonomische Handhabungssysteme. „Unsere Produkte kommen zum Einsatz, wenn in einem Fertigungsprozess einzelne Teile festgehalten oder bewegt werden“, erläutert Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter der J. Schmalz GmbH. „Mit Vakuum können schwere Karosseriebauteile von Fahrzeugen oder Rotorblätter von Windkraftanlagen ebenso bewegt werden wie Pralinen.“ Die Einsatzmöglichkeiten der Greifer und Heber sind vielfältig und kommen beim mittelständischen Sägewerk, bei großen Automobilkonzernen oder internationalen Smartphone-Herstellern zum Einsatz.
EFFIZIENTES WIRTSCHAFTEN
Eine nachhaltige Produktion ist nicht nur ein erklärtes Ziel der Firma Schmalz, sondern wird auch von den Kunden immer häufiger nachgefragt. „Wir bei Schmalz setzen wirtschaftlichen Erfolg, ökologische Verantwortung und soziales Engagement als ganzheitliches System um“, betont Dr. Kurt Schmalz. Dafür wurde der Vakuum-Spezialist im vergangenen Jahr beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet und zählte in der Kategorie „Mittelgroße Unternehmen“ zu den drei nachhaltigsten Firmen Deutschlands. Bereits seit der Firmengründung 1910 an einem kleinen Wasserkraftwerk in Glatten zählen effizientes und ressourcenschonendes Wirtschaften zu den Grundprinzipien. „An unserem Hauptsitz sind wir heute unser eigenes Kraftwerk und haben zum Ziel, ein Positiv-Energie-Unternehmen zu sein“, betont Andreas Beutel, Geschäftsführer der J. Schmalz GmbH. Derzeit können rund 80 Prozent der Energie über Wind- und Wasserkraft, Fotovoltaik, Solarparks und Holzhackschnitzel-Heiz anlagen selbst erzeugt werden, dazu wird Ökostrom von einem CO2 -neutralen Lieferanten aus der Region bezogen.
Wer sich für die Gewinnung der regenerativen Energien in Glatten interessiert, kann eine Tour auf dem firmeneigenen Ökolehrpfad buchen. „Die Mitarbeitenden aus dem Bereich Nachhaltigkeit bieten zweistündige Führungen an“, sagt Andreas Beutel. „Dabei erkunden Besucher neben den Energieanlagen auch unseren Naherholungsbereich für die Mitarbeitenden.“
Von der positiven Energiebilanz der Produktion profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die Kunden. „Unsere Produkte haben deutlich weniger CO2 im Gepäck als vergleichbare Lösungen am Markt“, zeigt Dr. Kurt Schmalz einen Wettbewerbsvorteil auf. „Durch den Einsatz von eigenen, erneuerbaren Energiequellen und zahlreichen Maßnahmen zur Energieeinsparung produzieren wir CO2 -neutral.“
Die neue Wertstromfabrik ist daher konsequent auf Industrie 4.0 ausgerichtet. Bei der Produktion von Greifern beispielsweise werden lediglich die Komponenten gefertigt, die bereits beauftragt wurden. Das spart energieintensive Materialien wie Aluminium und Schaumstoff. Dank der Just-in-time-Produktion müssen keine Lagerkapazitäten vorgehalten werden, die digitale Vernetzung beschleunigt den gesamten Fertigungsprozess. Weil Kunden immer häufiger ressourcenschonende Produkte nachfragen, arbeitet Schmalz kontinuierlich daran, den Energie- und Materialverbrauch seiner Produkte zu reduzieren. Darüber hinaus suchen die Unternehmer stets nach neuen Geschäftsfeldern und entwickeln derzeit Komponenten für Speicherlösungen, die Energien von großen regenerativen Anlagen puffern können.
Die J. Schmalz GmbH ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region mit rund 900 Mitarbeitern am Hauptsitz in Glatten. Sie profitieren von den zahlreichen Arbeitgeberleistungen des Programms „LIFE+“. Beispiele sind eine Gewinnbeteiligung, ein Fitnessraum, vergünstigte Massagen in der Firma, ein umfassendes Hobby- und Freizeitangebot, Naherholung auf dem Firmengelände, gute Karrierechancen, eigene Kleinkindbetreuung sowie einen Bio-Einkauf. Zudem bietet das eigene Weiterbildungszentrum jährlich 200 berufsbegleitende Kurse an, für Pendler gibt es einen Mitarbeiterbus zwischen Freudenstadt und Glatten, außerdem wird Bike-Leasing angeboten.
Um junge Menschen frühzeitig mit dem Unternehmen in Kontakt zu bringen, unterstützt Schmalz die örtliche Fußball-Spielgemeinschaft. Ob Praktikumsplatz, Ferienjob oder Informationsgespräch – Möglichkeiten für eine Ausbildung oder ein duales Studium gibt es bei Schmalz reichlich. Das zeigt auch die überdurchschnittlich hohe Ausbildungsquote von 14 Prozent. brob