Nahezu jeder dritte Erwachsene und jedes fünfte Kind in Deutschland leiden unter Rückenschmerzen. Das hat das Statistische Bundesamt jüngst ermittelt. Die jährlichen Krankheitskosten liegen laut aktuellen Berechnungen bei 3,8 Milliarden Euro. Woher kommt der Rückenschmerz, was hilft und wie kann man ihm vorbeugen?
Die gute Nachricht: „Rückenschmerzen sind meistens unspezifisch, das heißt sie haben keine eindeutige körperliche Ursache, und lassen sich mit konservativen Maßnahmen in den Griff kriegen“, betont Dr. med. Petra Büchin, Chefärztin am Karl-Olga-Krankenhaus. Bewegung, die Spaß bereitet, und Sport sind immer noch die beste Prophylaxe und Therapie bei Rückenschmerzen.
Der Bundesverband deutscher Rückenschulen (BdR e. V.) und die Aktion Gesunder Rücken (AGR e. V.) haben für dieses Jahr zehn „goldene“ Empfehlungen in den Mittelpunkt des Aktionstages gestellt. Regelmäßige Bewegung, Ausgeglichenheit und eine ergonomische Gestaltung von Arbeitsplatz und häuslichem Umfeld stehen dabei im Fokus.
Die 10 „goldenen“ Empfehlungen:
1. Vertraue deinem eigenen Gefühl – du kennst deinen Rücken am besten.
2. Bewege dich täglich ausreichend.
3. Halte dein Becken und deinen Kopf in Balance.
4. Trainiere regelmäßig und gezielt deine Rumpfmuskulatur.
5. Bleibe auch bei Rückenbeschwerden möglichst körperlich aktiv.
6. Fördere deine psychische Balance – Stress verstärkt Rückenschmerzen.
7. Pflege die Beziehungen zu Personen, die dir wichtig sind.
8. Gestalte deinen Arbeitsplatz und dein häusliches Umfeld ergonomisch.
9. Ernähre dich bewusst vollwertig.
10. Sorge für gesunden Schlaf. Bewegung ist der Schlüssel zur Heilung
Bewegung ist der Schlüssel zur Heilung. Und alles, was Heilung bedeutet, ist auch gut für die Vorbeugung. Körperliche Aktivität geht dabei schon beim Spazieren oder Walken los, entspannt in stressigen Zeiten die Psyche, ist gut für den Kreislauf und wirkt sich positiv auf unser Muskel- und Skelettsystem aus. Das trägt auch zur Rückengesundheit bei. „Es wird empfohlen, Übungen zur Dehnung und Stärkung der Arme, Beine und des Rumpfes durchzuführen, um einen gesunden Rücken zu fördern. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf ein ausgewogenes Verhältnis von Bauch-, Flanken- und Rückenmuskulatur gelegt werden, da diese gemeinsam die Wirbelsäule entlasten und stabilisieren.
Die Bauchmuskeln spielen hierbei eine entscheidende Rolle als Gegenspieler und Unterstützer der Rückenmuskulatur“, erklärt Dr. med. Petra Büchin.
Es gibt viele Sportarten, die sich auch für Menschen eignen, die schon Beschwerden haben. Zum Beispiel Nordic Walking, Wandern, Radfahren oder Schwimmen. dpa