Gesundheit&Umwelt

Regelmäßig die Zahncreme-Marke wechseln?

Bleiben Sie Ihrer Zahnpasta jahrelang treu? Oder werfen Sie bei jedem Drogerieeinkauf eine andere Tube in den Einkaufskorb? Ein Zahnmedizin-Professor verrät, was besser ist.

Regelmäßig die Zahncreme-Marke wechseln?

Welche Zahncreme soll es sein? Eine, die zu den eigenen Bedürfnissen passt. Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Ist Ihnen auch schon der Tipp begegnet, regelmäßig die Zahnpasta zu wechseln? Er kursiert schon seit Jahrzehnten, wie der Zahnarzt Prof. Stefan Zimmer beobachtet. „Man hat behauptet, für ein langfristiges, gesundes Ökomilieu in der Mundhöhle wäre es wichtig, die Produkte immer wieder zu wechseln“, sagt der Inhaber des Lehrstuhls für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke.

Jahrelange Treue

„Das stimmt aber nicht“, lautet sein Urteil. In Sachen Mundgesundheit kommt es nämlich viel eher darauf an, ein Produkt zu nutzen, das möglichst gut zu den eigenen Zähnen und ihren Bedürfnissen passt. Hat man so eine Zahncreme dann gefunden, spricht nichts dagegen, ihr lebenslange oder zumindest jahrelange - Treue zu schwören. „Dann macht Wechseln keinen Sinn“, lautet dazu die Einschätzung von Stefan Zimmer. 

Unternehmen aus der Region

Der Ratschlag zum Wechseln basiert auf folgender Idee: Die Bakterien im Mund sollen mit der Zeit sich an die Zusammensetzung Zahnpasta gewöhnen, einer durch sie an Reinigungskraft verlieren soll. Stefan Zimmer verweist allerdings darauf, dass Zahncremes gar nicht so unterschiedlich sind: Zumindest, was ihre Grundsubstanzen angeht, sind sich die Produkte sehr ähnlich.

So finden Sie die perfekte Zahnpasta

Doch wie findet man nun die perfekte Zahnpasta? „Erstmal ist ein optimaler Kariesschutz wichtig“, sagt der Zahnmediziner. „Deshalb sollte Fluorid drinstecken, in einer Konzentration von 1450 ppm. Das steht auf der Tube drauf.“ Im zweiten Schritt rät er, sich zu fragen: Welche Bedürfnisse genau habe ich? „Habe ich ein Problem mit schnell entstehendem Zahnstein? Dann sollte ich gucken, dass ich mir ein Produkt aussuche, das Zahnstein gut verhindern kann“, nennt Stefan Zimmer ein Beispiel. 

Verfärben sich Ihre Zähne durch Kaffee oder Tee schnell? Dann ist eine Zahncreme gut, die das natürliche Zahnweiß wieder freilegt. Wer zu empfindlichen Zahnhälsen neigt, kann sich eine Zahncreme aussuchen, die genau darauf zugeschnitten ist. Zahncremes werden von der Stiftung Warentest oder von der Zeitschrift „Öko-Test“ regelmäßig untersucht - auf Grundlage dieser Ergebnisse lassen sich unterschiedliche Produkte gut vergleichen. „Und natürlich kann man das Thema auch mal mit der Prophylaxeassistentin oder Zahnärztin besprechen“, rät der Experte weiter.

tmn


Zahngesundheit - Thema auch für Schwangere

Worauf werdende Mütter achten sollten

Jedes Baby kostet einen Zahn: Dieser Mythos lässt sich widerlegen. Mit moderner Zahnpflege und sorgfältiger Mundhygiene s können werdende Mütter weiterhin ein strahlend gesundes Lächeln zeigen und dabei auch das Wohlergehen ihres Babys schützen. Was viele nicht wissen: In der Schwangerschaft steigen die weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen deutlich an. Dadurch wird das Zahnfleisch empfindlicher und entzündungsanfälliger, es "quillt auf“ und Nischen, in denen sich Beläge anlagern oder Essensreste „verstecken“ können, entstehen. 

Zahnfleischbluten ernst nehmen!
Auch der Speichel, der Zucker und Säuren im Mundraum, neutralisiert, verändert sich: Der pH-Wert sinkt, wodurch Karies und Erosionen zunehmen. Eine der häufigsten Beschwerden bei Schwangeren ist Zahnfleischbluten aufgrund von Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Diese kann sich zu einer Parodontitis steigern, die zu lockeren Zähnen oder Zahnausfall führt.
Zudem dichtet das Zahnfleisch den Zahnfleischrand, also den Bereich, an dem das Zahnfleisch am Zahn anliegt, nicht richtig ab, wodurch Keime aus dem Mundraum in die Blutbahn gelangen können. So gelangen Keime und Bakterien in den Blutkreislauf - und eventuell über die Plazentaschranke zum Kind. Wie wichtig das Thema „Mundhygiene in der Schwangerschaft“ ist, sollte stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Auch der Tag der Zahngesundheit am 25. September hat das zum Ziel: Er ist ein Startpunkt für die breite Aufklärungsarbeit.

Mehr Infos auch unter www.aminomed.de/schwangerschaft

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