Seit fünf Jahren gibt es den Weltladen in der Sulzgasse 4 in Bad Cannstatt, der eine große Auswahl an fair gehandelten Produkten hat.
Kaffee, Kleidungsstücke, Klangschalen, Taschen, gefilzte Untersetzer oder Küchenutensilien - eine große Auswahl an fair gehandelten Produkten gibt es in der Sulzgasse 4. Der Cannstatter Weltladen, der 2019 gegründet wurde, trägt dazu bei, dass es in der Welt gerechter zugeht. Zudem liegt er zentral und reizvoll direkt am Marktplatz. Der Brunnen plätschert und an warmen Tagen laden Sitzmöglichkeiten davor auf eine gemütliche Tasse ein mit selbstverständlich fair gehandeltem Kaffee.
Es war ein ziemlicher Kraftakt bis der Weltladen im März vor fünf Jahren eröffnet werden konnte. Die Idee dafür stand zwar schon länger im Raum, jedoch fehlte lange eine passende Immobilie. Die wurde dann aber Ende 2018 gefunden. Allerdings mussten die Räume, die zuvor als Computershop genutzt worden waren, erst noch saniert und modernisiert werden. Doch das Ergebnis kann sich - bis heute - sehen lassen.


Der Weltladen sei eine kleine Oase inmitten des Alltagstrubels, erklärt Helge Gumpert, damals wie heute Geschäftsführer und Hauptverantwortliche für den Cannstatter Weltladen, der eine Filiale des Weltladens Planie am Stuttgarter Charlottenplatz ist, der 2024 sein Zehn-JahresJubiläum feiert. Drinnen präsentiert sich das Geschäft ebenso adrett wie von außen, ziemlich bunt und mit einem breitgefächerten Warensortiment auf den 60 Quadratmetern Verkaufsfläche. Von Lebensmitteln wie Kaffee, Tee, Schokolade, Nudeln oder Reis über Textilien wie Schals, Kleidung, Taschen, sowie Kosmetik und Seifen. Alle Produkte kommen aus dem fairen Handel, Lebensmittel sind zu 80 Prozent biologisch erzeugt. Der Mensch und die fairen Arbeitsbedingungen stehen im Mittelpunkt, die Produzierenden werden unterstützt, Strukturen werden aufgebaut und gestärkt.
Startschuss für faires Bewusstsein
Die globale Weltladen-Bewegung feiert in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag. In Stuttgart fasste die aus den USA stammende Idee früh Fuß. 1973 wurde in der Blumenstraße der erste Weltladen Deutschlands namens Weltmarkt eröffnet, der allerdings 1985 wieder geschlossen wurde. Doch die Bewegung blieb. Bundesweit gibt es mittlerweile rund 900 solcher Geschäfte, in Stuttgart sind es aktuell acht: der Weltladen Planie, der Weltladen FairOst, die Weltläden in Vaihingen, Botnang, Degerloch, Zuffenhausen und Bad Cannstatt und das Wangener Weltlädle.
Im Weltladen Cannstatt halten zwei Teilzeitkräfte und zehn Freiwillige die Kosten gering. Seit einiger Zeit aber schwächelten die Zahlen, sagt Helge Gumpert. „Der faire Handel lebt nicht nur vom Gutfinden, sondern vor allem vom Einkaufen. Und wir haben vieles, was man im Alltag brauchen kann oder als kleines Geschenk, gerade zu Weihnachten.“
Der Weltladen in Cannstatt, der montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet hat, sei ein kleiner, aber feiner und fairer Laden, in dem man mit gutem Gewissen einkaufen könne, so der Geschäftsführer. Und in dem es viele feine Sachen gibt, wie wohlschmeckenden Kaffee aus Mexiko, Schokolade mit Kakao aus Bolivien, Chili-Gewürz aus Südafrika und noch weitere vielfältige Köstlichkeiten. Viel Praktisches und Schönes, gibt es außerdem im Weltladen, und natürlich auch Weihnachtsmänner.
„Wem Nachhaltigkeit, globale Gerechtigkeit und ein hochwertiger stationärer Handel am Herzen liegen, sollte bei uns einkaufen“, erklärt Helge Gumpert. Bei den Produkten aus dem Weltladen könnten sich die Kunden sicher sein, dass die Erzeugenden weit mehr Geld bekommen als von den Handelsriesen. „Weltladen-Kunden sind fair gerade gegenüber den Menschen in der Ferne.“
Von Eva Herschmann